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Gasstreit: Gasprom droht Weißrussland mit Lieferstopp

Im Gasstreit mit Weißrussland hat der russische Gaskonzern Gasprom offenbar erste Vorbereitungen getroffen, dem Land das Gas abzudrehen. Gasspeicher im Baltikum und in Deutschland wurden aufgefüllt.

Moskau- Mit der Befüllung der Gasspeicher wolle der Konzern die Versorgung der Länder sicherstellen, die über weißrussische Transitpipelines beliefert würden, berichtete die russische Tageszeitung "Kommersant".

Gasprom-Sprecher Sergej Kuprijanow hatte am Montag gewarnt, Weißrussland gefährde seine Energieversorgung, wenn es geplanten Preiserhöhungen nicht zustimme.

Das Land soll nach dem Willen von Gasprom ab 1. Januar 200 Dollar (153 Euro) statt bislang 46 Dollar für 1000 Kubikmeter russisches Gas zahlen. Dies sei Teil der Konzernstrategie, die Gaspreise auch für ehemalige Sowjetrepubliken auf ein "Marktniveau" anzuheben, sagte Kuprijanow. Zu Beginn kommenden Jahres hat Gasprom auch die Preise für Georgien, Moldawien und die Ukraine zum Teil kräftig erhöht.

Nach Berichten des "Kommersant" könnte Weißrussland einen Teil der Preiserhöhung durch eine Beteiligung von Gasprom an den Transitpipelines abfedern. Bei dem Verkauf von 50 Prozent der Aktien von Beltransgas reduziere sich der Preis 2007 auf 80 Dollar.

Anfang 2006 drehte Russland der Ukraine vorübergehend das Gas ab, nachdem der Nachbar zuvor massive Preiserhöhungen abgelehnt hatte. Weil Gas aus den für den Transit bestimmten Kontingenten entnommen wurde, kam es bei den Zielländern in Westeuropa vorübergehend zu Engpässen. (tso/dpa)

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