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Politik: Gauck zu Gast bei Sinti und Roma Präsident informiert sich über Lage der Minderheit

Berlin - Bundespräsident Joachim Gauck will sich am heutigen Donnerstag in Mannheim über die Lage von Sinti und Roma informieren, sowohl der alteingesessenen als auch der eingewanderten. Auf seinem Programm steht unter anderem ein Treffen mit nicht deutschen Roma in der Mannheimer Neckarstadt-West und einer Grundschule dort, die vor allem bulgarische und rumänische Kinder besuchen.

Berlin - Bundespräsident Joachim Gauck will sich am heutigen Donnerstag in Mannheim über die Lage von Sinti und Roma informieren, sowohl der alteingesessenen als auch der eingewanderten. Auf seinem Programm steht unter anderem ein Treffen mit nicht deutschen Roma in der Mannheimer Neckarstadt-West und einer Grundschule dort, die vor allem bulgarische und rumänische Kinder besuchen. Gauck, der vom Vorsitzenden des Zentralrats deutscher Sinti und Roma, Romani Rose, und dessen badenwürttembergischen Kollegen Daniel Strauß begleitet wird, besucht am Nachmittag auch das Kulturhaus „Romnokher“, das der Landesverband Baden-Württemberg der Sinti und Roma leitet. In Baden-Württemberg leben die meisten deutschen Angehörigen der Minderheit; Romnokher engagiert sich seit Jahren für die Verbesserung vor allem der Bildungssituation von Sinti und Roma und die Bekämpfung von Antiziganismus. Eine bundesweit erste Studie 2011 stellte fest, dass diese nach wie vor dramatisch ist: 44 Prozent haben keinen Schulabschluss. In der Gesamtbevölkerung sind es knapp vier Prozent. Noch immer gibt es viele junge Leute, die noch nie zur Schule gingen.

Vermutlich wird auch der „Fall Maria“ Gegenstand der Gespräche des Bundespräsidenten in Mannheim sein. Romani Rose und der Gründungsdirektor des Berliner Zentrums für Antisemitismusforschung, Wolfgang Benz, haben den Fall als Zeichen für das Wiederbeleben alter Vorurteile genannt. Das blonde Mädchen war bei Roma in Griechenland gefunden und sofort als entführt bezeichnet worden. Schließlich stellte sich heraus, dass Maria das Kind von Roma ist, die die Kleine aus Not bei anderen Roma in Griechenland zurückgelassen hatten. Auch Dieter Graumann, der Vorsitzende des Zentralrats der Juden, nannte den Umgang der europäischen Medien mit dem Fall „schockierend“. ade

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