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Gaza-Konflikt im News-Blog: Obama fordert Freilassung von israelischem Soldaten

Die vereinbarte Waffenruhe in Nahost hält nicht: Israel erklärte sie für gescheitert. Tel Aviv befürchtet die Entführung eines israelischen Soldaten. Die Ereignisse im News-Blog.

+++ Obama fordert bedingungslose Freilassung von israelischem Soldaten +++

US-Präsident Barack Obama hat die radikal-islamische Hamas zur bedingungslosen Freilassung eines verschleppten israelischen Soldaten aufgefordert. Wenn es die Gruppe mit einer Lösung des Konfliktes ernst meine, dann müsse der 23-Jährige sofort freikommen, sagte Obama am Freitag in Washington. Er räumte ein, dass es nun „sehr schwierig“ geworden sei, eine neue Waffenruhe auszuhandeln, aber die USA würden es dennoch versuchen. „Wenn Hamas keine Kontrolle über all die palästinensischen Gruppen hat, dann ist es schwer für die Israelis, darauf zu vertrauen, dass eine Feuerpause hält“, sagte er. Zugleich rief er zu einem besseren Schutz der Zivilisten im Gazastreifen auf. „Ich will, dass alles, was möglich ist, getan wird, damit palästinische Zivilisten nicht getötet werden“, erklärte Obama. Er verteidigte erneut das Recht Israels, sich gegen Raketenangriffe und terroristische Bedrohungen zur Wehr zu setzen.

+++ Ban verlangt von Hamas sofortige Freilassung von entführtem Soldaten +++

UN-Generalsekretär Ban Ki Moon hat die Hamas zur "sofortigen und bedingungslosen" Freilassung eines offenbar entführten israelischen Soldaten aufgefordert. Nach Angaben seines Sprechers verurteilte Ban am Freitag "aufs Schärfste" die "berichtete Verletzung" der Waffenruhe im Gazastreifen durch die radikale Palästinenserbewegung. Der Generalsekretär sei "schockiert und zutiefst enttäuscht" über die neue Gewalt und rufe beide Seiten zur Zurückhaltung auf.

+++ Rettungskräfte melden 40 Tote bei israelischen Angriffen auf Gaza +++

Bei Angriffen auf den Gazastreifen hat die israelische Armee am Freitag dutzende Menschen getötet. Durch den Beschuss seien mindestens 40 Menschen getötet und mehr als 150 verletzt worden, teilten die palästinensischen Rettungskräfte mit. Damit seien seit Beginn der israelischen Militäroffensive am 8. Juli schon mehr als 1500 Palästinenser getötet worden.

+++ USA geben Hamas Schuld für Bruch der Waffenruhe im Gazastreifen +++

Die USA haben die Hamas für das Scheitern der Waffenruhe im Gazastreifen verantwortlich gemacht. Militante Palästinenser hätten die Feuerpause offenbar für die Entführung eines israelischen Soldaten genutzt, sagte der Sprecher von US-Präsident Barack Obama, Josh Earnest, dem Nachrichtensender CNN. Das wäre eine "barbarische Verletzung" der Waffenruhe. Obamas stellvertretender Nationaler Sicherheitsberater Tony Blinken ergänzte auf dem Sender MSNBC: "Das ist eine empörende Aktion, und wir schauen auf den Rest der Welt, sie mit uns zu verurteilen."

+++ Hamas: In Ägypten geplante Gaza-Gespräche abgesagt +++

Die in Ägypten geplanten Gespräche über eine dauerhafte Waffenruhe in Gaza sind vorläufig abgesagt. Das schrieb die staatliche ägyptische Zeitung „Al-Ahram“ am Freitag unter Berufung auf den Vizechef der Hamas-Exilorganisation, Mussa Abu Marsuk. Grund sei, dass die israelische Delegation ihre Teilnahme abgesagt habe, hieß es. Die ägyptische Führung habe die Hamas darüber informiert.

+++ Netanjahu kündigt Gegenmaßnahmen gegen Hamas an +++

Nach der befürchteten Entführung eines israelischen Soldaten durch militante Palästinenser hat Ministerpräsident Benjamin Netanjahu Gegenmaßnahmen angekündigt. Die radikal-islamische Hamas und andere Gruppierungen müssten die Folgen ihrer Taten tragen, sagte der Regierungschef nach Angaben seines Büros am Freitag im Gespräch mit US-Außenminister John Kerry. „Israel wird alles Notwendige gegen jene unternehmen, die zu seiner Zerstörung aufrufen und die Terrorakte gegen seine Bürger verüben“, sagte Netanjahu. Er warf Hamas vor, trotz ausdrücklicher Garantien an UN und USA die humanitäre Waffenruhe gebrochen zu haben. Bei dem Vorfall seien auch zwei Soldaten getötet worden.

Israelische Soldaten am Donnerstag im Grenzgebiet zum Gazastreifen
Israelische Soldaten am Donnerstag im Grenzgebiet zum Gazastreifen

© dpa

+++ Israelische Armee erklärt Waffenruhe offiziell für beendet +++

Nach nur wenigen Stunden hat Israel die eigentlich für drei Tage vereinbarte Waffenruhe im Gazastreifen für beendet erklärt. Die Feuerpause sei vorbei, teilte die israelische Armee am frühen Freitagnachmittag mit. Schon kurz nach Beginn der Waffenruhe um 08.00 Uhr hatten sich Israel und die Palästinenser gegenseitig einen Bruch der Kampfpause vorgeworfen.

+++ Entführung von israelischem Soldaten +++

Ein israelischer Soldat wurde von Palästinensern im Süden des Gazastreifens gefangen genommen. Die Soldaten seien während ihres Einsatzes gegen Tunnelanlagen angegriffen worden. Alles deute darauf hin, dass ein Soldat von “Terroristen“ entführt wurde, sagte ein Armeesprecher.

+++ Luftalarm im Grenzgebiet zum Gazastreifen +++

Im israelischen Grenzgebiet zum Gazastreifen wird wieder Luftalarm ausgelöst. Zeitgleich meldet das Innenministerium des Gazastreifens weiteren israelischen Beschuss. Dadurch seien schon 25 Menschen getötet worden, hieß es weiter.

+++ Israel informiert UN über Scheitern der Waffenruhe +++

Israel hat die dreitägige Waffenruhe mit den militanten Palästinensern im Gazastreifen für gescheitert erklärt.

Rauch steigt am Donnerstag über der Stadt Rafah im Gazastreifen auf.
Rauch steigt am Donnerstag über der Stadt Rafah im Gazastreifen auf.

© AFP

Ein israelischer Repräsentant habe den UN-Gesandten Robert Serry darüber informiert, berichtete ein Reporter der Zeitung „Haaretz“.

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+++ Kreuzfahrtschiff läuft Israel nicht an +++

Das Kreuzfahrtschiff MS „Europa 2“ läuft bei seiner Mittelmeerfahrt vom 25. Oktober bis zum 3. November nicht wie geplant die israelischen Häfen Haifa und Aschdod an. Das teilte nun die Reederei Hapag Lloyd unter Verweis auf die unverändert angespannte Sicherheitslage dort mit. Das Auswärtige Amt rät bereits seit Anfang Juli von Aufenthalten in einem Umkreis von 40 Kilometern zum Gazastreifen ab. In diesem Radius befindet sich auch der Hafen von Aschdod. Statt der Anläufe in Israel stehen nun Aufenthalte in den türkischen Häfen Antalya und Alanya auf dem Programm. Die Gäste seien über die Umroutung bereits informiert worden, sagte ein Reederei-Sprecher. Weitere Anläufe seien in diesem Jahr nicht geplant.

+++ Acht Palästinenser bei Rafah ums Leben gekommen +++

Schlechte Aussichten: Palästinensische Kinde am Freitag in der Nähe von Gaza-Stadt
Schlechte Aussichten: Palästinensische Kinde am Freitag in der Nähe von Gaza-Stadt

© AFP

Ungeachtet des Beginns einer 72-stündigen Feuerpause im Gazastreifen haben die israelischen Streitkräfte nach Angaben von palästinensischen Ärzten bei einem erneuten Granatangriff acht Menschen getötet. Die Palästinenser seien bei einem Artillerieangriff nahe Rafah im Süden des Küstengebiets ums Leben gekommen, sagte ein örtlicher Arzt. Ein

AFP-Reporter berichtete von heftigem Beschuss eines Gebiets östlich von Rafah.

Auch frühere humanitäre Kampfpausen, die von Israel oder der palästinensischen Hamas-Bewegung ausgerufen worden waren, waren rasch wieder gebrochen worden.

+++ Waffenruhe seit 7 Uhr +++

Um 7 Uhr (MESZ) trat eine dreitägige humanitäre Waffenruhe im Gaza-Konflikt in Kraft. Unter Vermittlung von UN und USA hatten Israel und die militanten Palästinenser darüber hinaus auch sofortigen Verhandlungen in Ägypten für eine dauerhafte Waffenruhe zugestimmt. Die am Freitagmorgen begonnene Kampfpause soll die Bergung der Toten, die Versorgung der Verletzten und die Reparatur der Wasser- und Stromversorgung ermöglichen. Auch soll sie der Bevölkerung erlauben, sich mit Lebensmitteln einzudecken.

(AFP/dpa/rtr/Tsp)

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