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Gaza Krieg Panzer

© dpa

Gaza-Konflikt: Olmert stimmt Israelis auf Fortsetzung des Krieges ein

Mehrere Menschenleben forderte auch der 16. Tag des Krieges im Gazastreifen. Ein Ende ist weiterhin nicht in Sicht. Im Gegenteil: Der israelische General Joav Galant sieht die Kämpfe als Chance, "das Problem Hamas endlich zu lösen" und Ministerpräsident Ehud Olmert stimmt seine Landsleute auf eine Fortsetzung der Militäroffensive ein.

Der amtierende israelische Ministerpräsident Ehud Olmert  machte am Sonntag zum Auftakt der wöchentlichen Kabinettssitzung in Jerusalem deutlich, dass sich Israel mit dem Krieg im Gazastreifen dem gesetzten Ziel nähere. Olmert rief die Israelis zu Geduld und Entschlossenheit auf. Man dürfe in der letzten Minute nicht das verlieren, was zuvor in einer beispiellosen Anstrengung des ganzen Landes erreicht worden sei, sagte er.

Waffenruhe nicht in Sicht

Nach den Worten von Verteidigungsminister Ehud Barak setzt Israel seine Militäroperation fort, auch wenn die diplomatischen Optionen geprüft würden. Der stellvertretende Verteidigungsminister Matan Vilnai hatte zuvor dem israelischen Rundfunk gesagt, dass Israel nahe vor einer Waffenruhe im Gazastreifen stehe. Die Entscheidung des UN-Sicherheitsrates lasse Israel nicht viel Spielraum.

Mehr als zwei Wochen nach Beginn der israelischen Militäroffensive im Gazastreifen sind israelische Bodentruppen am Sonntag weiter in die Stadt Gaza vorgedrungen. Nach Augenzeugenberichten rollten israelische Panzer und gepanzerte Fahrzeuge etwa einen Kilometer tief in den Süden der Stadt vor. In dem Scheich Adschlin-Viertel in Küstennähe sei es zu heftigen Kämpfen mit militanten Palästinensern gekommen, hieß es.

Zuvor waren bei israelischen Angriffen an verschiedenen Orten im Gazastreifen insgesamt zwölf Palästinenser getötet worden, darunter sechs bei einem Luftangriff in Bet Lahia. Am Samstag wurden nach palästinensischen Krankenhausangaben mehr als 30 Menschen getötet. Insgesamt beläuft sich die Zahl der Toten seit dem 27. Dezember nach Angaben der Gesundheitsbehörde in Gaza auf mehr als 850, mehr als 3500 seien verletzt worden.

Israel bombardiert Haus eines Hamas-Führers

Die israelische Luftwaffe hat in der Nacht zum Sonntag außerdem das Haus von einem der wichtigsten Führer der radikal-islamischen Hamas-Organisation im Gazastreifen angegriffen. Eine israelische Armeesprecherin bestätigte am Morgen, das Haus von Ahmed al-Jabari im nördlichen Gazastreifen sei beschossen worden. Es sei unklar, ob es dabei Opfer gab.

Die Hamas-Spitze ist während der seit mehr als zwei Wochen andauernden israelischen Militäroffensive untergetaucht. Auch Jabari, Kommandeur des militärischen Hamas-Flügels, wechselt aus Furcht vor Anschlägen ständig das Versteck. Er steht hinter dem Putsch, der die Hamas im Juni 2007 im Gazastreifen an die Macht brachte. Der Hardliner will mit seinen Kämpfern das historische Palästina einschließlich Israels "befreien".

Unterdessen sprach sich der für die israelische Offensive "Operation Gegossenes Blei" verantwortliche General Joav Galant für eine Ausweitung des Einsatzes aus. Die Zeitung "Jediot Aharonot" berichtete am Sonntag, Galant habe Regierungschef Ehud Olmert und Verteidigungsminister Ehud Barak aufgefordert, grünes Licht für die dritte Phase der am 27. Dezember begonnenen Offensive im Gazastreifen zu geben. Dazu müssten Zehntausende bereits mobilisierte Reservisten den Marschbefehl erhalten. "Wir haben eine einmalige Gelegenheit, das Problem zu lösen, das die Hamas darstellt - wenn wir nichts unternehmen, verpassen wir eine historische Chance", zitierte das Blatt Galant. (sg/dpa/AFP)

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