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Gaza: Sieben Tote bei Luftangriffen

Bei neuen israelischen Luftangriffen im Gazastreifen sind insgesamt sieben Menschen ums Leben gekommen. Israel will mit den jüngsten Luftschlägen dem Beschuss des Landes durch militante Palästinenser unterbinden.

Der israelische Ministerpräsident Ehud Olmert sagte in Tel Aviv, Israel werde die militanten Organisationen Hamas und Islamischer Dschihad weiter "ohne Kompromisse, ohne Nachgeben und ohne Mitleid bekämpfen". Israel könne "den andauernden Beschuss seiner Bürger nicht akzeptieren". Man werde sich dabei bemühen, palästinensische Zivilisten zu verschonen.

Am Abend starben nach Angaben von Augenzeugen zwei Hamas-Aktivisten beim dritten israelischen Angriff des Tages im Gazastreifen. Vier weitere Menschen seien verletzt worden, hieß es. Das israelische Militär wollte sich dazu zunächst nicht äußern.

In der Stadt Beit Lahija starben drei Palästinenser, als eine israelische Rakete ein Pferdefuhrwerk traf. Nach Angaben von Augenzeugen und Rettungskräften waren auch eine Frau und ihr Kind unter den Opfern. Drei weitere Palästinenser wurden verletzt. Zuvor waren bei einem israelischen Angriff in der Nähe des Flüchtlingslagers Dschebalia zwei Palästinenser ums Leben gekommen. Bei den Getöteten handelte es sich nach palästinensischen Angaben um ein Mitglied der militanten Volkswiderstandskomitees und dessen Frau. Drei weitere Palästinenser wurden nach Krankenhausangaben verletzt.

Eskalation der Gewalt

UN-Generalsekretär Ban Ki Moon zeigte sich "tief besorgt" über die neue Eskalation der Gewalt zwischen Israelis und Palästinensern. "Der Generalsekretär erinnert alle Seiten an ihre Verpflichtung, das internationale Menschenrecht einzuhalten und keine Zivilisten zu gefährden", sagte eine UN-Sprecherin in New York. Ban sei beunruhigt wegen des Blutvergießens auf beiden Seiten und wegen der Gefahr weiterer Zwischenfälle, sollte sich die Lage nicht entspannen. Er verlangte eine sofortige Einstellung der palästinensischen Raketenangriffe auf Israel und forderte die israelischen Verteidigungskräfte zu größter Zurückhaltung auf.

Militante Palästinenser hatten zuvor den heftigen Raketenbeschuss Israels fortgesetzt. Nach Angaben der Armee schlugen 13 selbst gebaute Kassam-Raketen in israelischen Grenzgemeinden zum Gazastreifen ein. In der Grenzstadt Sderot sei eine Frau leicht verletzt worden.

Die militanten Flügel der radikal-islamischen Palästinensergruppe Hamas sowie der Fatah-Bewegung von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas übernahmen die Verantwortung für die Raketenangriffe.

Seit Dienstag sind nach israelischen Armeeangaben über 110 Kassam- Raketen aus dem Gazastreifen auf Israel abgefeuert worden. Nach einer längeren Feuerpause setzten militante Hamas-Kämpfer damit den Beschuss Israels wieder fort. Zuvor war bei einem israelischen Militäreinsatz der Sohn des radikalen Hamas-Führers Mahmud al-Sahar getötet worden. Bei israelischen Militäreinsätzen, die nach Angaben der Armee gegen den Raketenbeschuss gerichtet waren, sind seit Dienstag 25 Palästinenser, darunter auch mehrere Zivilisten, ums Leben gekommen. (dm/dpa)

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