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Gaza Protest

© AFP

Gazastreifen: Ägypten macht die Grenze dicht

Nachdem in den letzten Tagen hunderttausende Palästinenser aus dem Gaza-Streifen ausgebrochen waren, beginnt das ägyptische Militär mit der Abriegelung der Grenze.

Ägyptische Sondereinheiten haben wie angekündigt mit der Abriegelung begonnen. Nach Augenzeugenberichten durften Palästinenser nach einer Einkaufstour in Ägypten zwar ohne Probleme in den Gazastreifen zurückkehren, jedoch sei Neuankommenden die Einreise nach Ägypten verweigert worden. Die Grenze war seit Mittwoch offen, nachdem Mitglieder der radikal-islamischen Hamas-Organisation 17 Löcher in die Sperranlage gesprengt hatten.

Bei zwei israelischen Luftangriffen sind am Freitagmorgen fünf Hamas-Kämpfer im südlichen Gazastreifen getötet worden. Nach israelischen Armeeangaben trafen die Raketen in der Grenzstadt Rafah zwei Fahrzeuge mit Hamas-Kämpfern. Zu den Getöteten soll auch das hochrangige Hamas-Mitglied Muhammed al-Harb gehören, der in die Raketenangriffe auf Israel verwickelt sein soll.

Israels Ministerpräsident Ehud Olmert hatte in dieser Woche angekündigt, dass Israel als Reaktion auf den fortwährenden Beschuss militante Palästinenser gezielt töten wolle.

Nach dem Ansturm hunderttausender Palästinenser auf die ägyptische Sinai-Halbinsel hat Israel gestern damit gedroht, alle Verbindungen zum Gaza-Streifen zu kappen. Nach Öffnung der Grenze zu Ägypten sei Israel nicht mehr für das Palästinensergebiet am Mittelmeer zuständig, erklärte der israelische Vize-Verteidigungsminister Matan Vilnai. "Wir wollen ihnen keine Elektrizität mehr liefern und auch kein Wasser und keine Medikamente". Dies müsse "von anderer Seite" übernommen werden. (mpr/dpa)

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