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Politik: Gefechtsbereit

Nordkorea droht USA erneut mit Angriffen.

Seoul - Im Konflikt um seine Waffenprogramme provoziert das kommunistische Nordkorea die USA mit neuen Atomkriegsdrohungen. Sämtliche Feldartillerieverbände inklusive der strategischen Raketeneinheiten würden ab sofort in „Gefechtsbereitschaft“ der höchsten Stufe versetzt, hieß es am Dienstag in einer von den Staatsmedien verbreiteten Erklärung des obersten Truppenkommandos. In der englischen Version der nordkoreanischen Nachrichtenagentur KCNA war von „höchster Alarmbereitschaft“ die Rede.

Die Verbände seien dazu bestimmt, Militärschläge auf Truppenstützpunkte auf dem US-Festland, auf Hawaii, Guam und in anderen Gebieten im Pazifik sowie auf feindliche Ziele in Südkorea auszuführen, hieß es. „Wir werden mit praktischen militärischen Maßnahmen den festen Willen der Armee und der Bevölkerung der Volksrepublik demonstrieren, die Souveränität und Würde der obersten Führung des Landes zu verteidigen.“ Die Absicht der Anordnung der Kampfbereitschaft war unklar. Es habe zunächst keine ungewöhnlichen Truppenbewegungen oder Aktionen im Nachbarland gegeben, erklärte das Verteidigungsministerium in Seoul.

Der Befehl scheine dem Zweck zu dienen, „eine kriegsähnliche Situation zu schaffen, um die Nordkoreaner zu einen, obwohl das auch in reale Provokationen münden könnte“, zitierte die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap einen hochrangigen Beamten des Ministeriums. Den USA wurde in der Erklärung aus Pjöngjang erneut die Vorbereitung eines Atomkriegs unterstellt. Nordkorea fühlt sich durch jährliche südkoreanisch-amerikanische Militärübungen provoziert. In der Erklärung bezog sich das Truppenkommando auf Flüge von B-52-Langstreckenbombern der amerikanischen Streitkräfte über Südkorea.

Nordkorea verfügt nach Meinung von Experten nicht über die Kapazitäten für einen direkten Atomangriff auf die USA. Doch befürchten Südkorea und die USA, Nordkorea könne andere militärische Provokationen unternehmen. Am Freitag hatten beide Verbündete einen Einsatzplan für den Fall jeder Art von Provokationen unterzeichnet. Er wurde nach dem nordkoreanischen Angriff auf die zu Südkorea gehörende Insel Yonpyong im November 2010 entwickelt. Zuletzt hatten die USA auch als Reaktion auf die Angriffsdrohungen aus Nordkorea eine Stärkung ihrer Raketenabwehr angekündigt.

Die Spannungen auf der koreanischen Halbinsel hatten sich seit dem dritten nordkoreanischen Atomtest im Februar erheblich verschärft. Angesichts der Ausweitung von UN-Sanktionen wegen des Tests und der Militärübungen in Südkorea hatte Pjöngjang erklärt, den Waffenstillstandsvertrag von 1953 zur Beendigung des Korea-Kriegs nicht mehr anzuerkennen.dpa

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