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Politik: Gegen Kindersex-Tourismus: Berlin und Prag kooperieren - Deutsche Täter vermehrt im deutsch-tschechischen Grenzgebiet

Die deutschen und die tschechischen Behörden wollen ihre Zusammenarbeit beim Kampf gegen Kinderprostitution und deutsche Sex-Täter in den grenznahen Gebieten der Tschechischen Republik verstärken. Das kündigte die Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesinnenminister, Cornelia Sonntag-Wolgast (SPD), am Dienstag in Berlin an.

Die deutschen und die tschechischen Behörden wollen ihre Zusammenarbeit beim Kampf gegen Kinderprostitution und deutsche Sex-Täter in den grenznahen Gebieten der Tschechischen Republik verstärken. Das kündigte die Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesinnenminister, Cornelia Sonntag-Wolgast (SPD), am Dienstag in Berlin an. Sex-Tourismus gebe es entgegen weitläufigen Annahmen keineswegs nur in der Ferne, wie etwa in Thailand, sondern unmittelbar vor der Haustür Deutschlands. Seit 1996 sei in den grenznahen tschechischen Gebieten die Kinderprostitution und der Missbrauch durch deutsche Täter erheblich angestiegen. Es würden aber nur wenige Fälle angezeigt.

Das Bundesinnenministerium startete Ende Juni an acht Grenzübergängen eine Aktion mit Plakaten und Postkarten, auf denen Sextourismus mit Kindesmissbrauch angeprangert wurde. Dabei hatten Polizeibeamte aus Sachsen und Bayern sowie der Bundesgrenzschutz und andere Helfer die Bürger auf dieses Problem aufmerksam gemacht. Zugleich wurde appelliert, bei verdächtigen Beobachtungen Anzeigen zu erstatten. Sonntag-Wolgast zog eine positive Bilanz der Aktion. Viele Bürger hätten bis dahin nur wenig über den sexuellen Missbrauch von deutschen Tätern auf der anderen Seite der Grenze gewusst. Wenig bekannt sei auch, dass ein Täter, der solche Delikte im Ausland begeht, auch in Deutschland strafrechtlich verfolgt wird.

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