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Politik: Gegensätzliche Interessen verhindern eine Annäherung (Meinung)

Nun scheinen die Pessimisten Recht zu kommen. Als am 1.

Nun scheinen die Pessimisten Recht zu kommen. Als am 1. Juli 1997 zum ersten Mal die rote Fahne der Volksrepublik über Hongkong wehte, wähnten die Beobachter Fürchterliches. Ruckzuck würden Pekings Kommunisten Schluss machen mit Meinungsfreiheit und all der störenden britischen Rechtsstaatlichkeit. All das ist nicht eingetreten. Und nun soll ein Papstbesuch das Experiment "Ein Land, zwei Systeme" zu Fall bringen? Im November wollte der Heilige Vater in Hongkong eine Messe halten. Doch Pekings Genossen haben dem Vielflieger aus Rom einen Strich durchs Visum gemacht: Der Papst darf nicht kommen. Schuld haben beide. Zum Ärger Pekings unterhält der Vatikan diplomatische Beziehungen zum Erzrivalen Taiwan. Solange sich der Kirchenstaat davon nicht lossagt, so Pekings verständliche Forderung, sind keine Besuche drin. Der Vatikan hält dagegen: Erst muss Peking den Christen volle Glaubensfreiheit zugestehen, dann kann man politisch miteinander reden. Mit der Ausladung des Papstes hat Peking zwei Eigentore geschossen: Die Chance auf eine diplomatische Annäherung ist dahin, und das mühsam aufgebaute Vertrauen bei der Hongkonger Bevölkerung dürfte nun endgültig weg sein.

maa

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