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Zwei Verdächtigen im Fall des Attentats auf den ehemaligen russischen Doppelagenten Skripal, an einer Bahnstation in Großbritannien.

© dpa

Geheimdienst-Operationen in Europa: Russische Spione sollen französische Alpen als Stützpunkt genutzt haben

Agenten des Militärgeheimdienstes GRU sollen die Alpen als Stützpunkt für Auftragsmorde und Sabotageakte genutzt haben. Eine Spur führt zum Skripal-Attentat.

15 russische Spione haben einem Medienbericht zufolge die französischen Alpen als Stützpunkt für Operationen in ganz Europa genutzt. Wie die französische Zeitung "Le Monde" berichtete, gehörten die Agenten einer Eliteeinheit des russischen Militärgeheimdiensts GRU an, die für Auftragsmorde, Sabotageakte und die Verwaltung toter Briefkästen zuständig ist. Einer der Spione soll an dem versuchten Mordanschlag auf den ehemaligen russischen Doppelagenten Sergej Skripal und dessen Tochter Julia beteiligt gewesen sein.

Ermittlungen westlicher Geheimdienste nach dem Anschlag auf Skripal vom März 2018 führten demnach auf die Spur der Spione. Zwischen 2014 und 2018 hätten sich die russischen Agenten mehrfach in kleinen Orten im Südosten Frankreichs, darunter Annemasse, Chamonix und Evian, aufgehalten, hieß es in dem Bericht.

Die Spione seien unter anderem in Bulgarien, Moldawien und Montenegro aktiv gewesen, in Frankreich hingegen nicht. Waffen oder anderes Material wurden demnach nicht sichergestellt.

Am Mittwoch hatte die Bundesregierung im Zuge der Ermittlungen zu einem mutmaßlichen Auftragsmord an einem Georgier in Berlin zwei Mitarbeiter der russischen Botschaft ausgewiesen.

Das Auswärtige Amt begründete den Schritt mit der fehlenden Mitwirkung Russlands bei der Aufklärung. Zuvor hatte die Bundesanwaltschaft den Fall an sich gezogen. Sie begründete dies mit Anhaltspunkten dafür, dass der Mann im Auftrag staatlicher Stellen Russlands oder Tschetscheniens getötet worden sei.

Der russische Ex-Agent Skripal und dessen Tochter hatten den Anschlag mit dem Nervengift Nowitschok in Großbritannien im März 2018 nur knapp überlebt. Eine Britin, die in der Region Salisbury mit Nowitschok in Kontakt gekommen war, starb hingegen Ende Juni 2018. Washington und andere westliche Regierungen beschuldigen die russischen Geheimdienste, hinter dem Anschlag zu stecken. Moskau weist die Vorwürfe zurück. (AFP)

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