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Geheimdienste: US-Militär: BND lieferte wichtige Informationen für Irak-Krieg

Informationen des Bundesnachrichtendienstes (BND) haben nach Ansicht hochrangiger US-Militärs eine bedeutende Rolle für die amerikanische Einsatzführung im Irak-Krieg gespielt. Der BND bestreitet, kriegsrelevante Äußerungen weitergegeben zu haben.

Die Beiträge der Deutschen seien "extrem wichtig und wertvoll" gewesen, sagte der frühere US-General James Marks dem Nachrichtenmagazin "Der Spiegel". Unter anderem hätten die BND-Meldungen dazu beigetragen, dass der Kriegsbeginn vorgezogen und die Pläne für einen Überraschungsangriff auf den Bagdader Flughafen verworfen worden seien. "Wir haben den Informationen aus Deutschland stärker vertraut als denen der CIA", betonte Marks.

Ein anderer hochrangiger US-Militär sagte dem Magazin, die deutschen Geheimdienstmitarbeiter hätten "exzellente Arbeit" geleistet. "Wer behauptet, dass diese Meldungen für die Kampfhandlungen keine Rolle gespielt hätten, lebt auf einem anderen Planeten", betonte er.

Steinmeier hat Kritik zurückgewiesen

Der BND bestreitet, kriegsrelevante Informationen weitergegeben zu haben. Auch der damalige Kanzleramtschef, der heutige Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD), wies Kritik wegen des Einsatzes bislang klar zurück.

Außenamtssprecher Jens Plötner sagte am Samstag in Berlin, es gelte nach wie vor, was Steinmeier "von Beginn an" zu dem Thema gesagt habe: "Deutschland war aus gutem Grund gegen den Irak-Krieg und hat sich deswegen nicht an Kampfhandlungen beteiligt." Diese "klaren politischen Vorgaben" hätten alle Zeugen im Untersuchungsausschuss des Bundestags bestätigt, sagte Plötner. Der Minister werde bei seiner Anhörung in dem Ausschuss klarstellen, dass die damalige rot-grüne Bundesregierung eine "kluge und verantwortungsvolle Politik" betrieben habe.

Steinmeier ist am Donnerstag als Zeuge im Untersuchungsausschuss geladen. Zur Rolle des BND im Irak-Krieg äußert er sich nach Angaben des Auswärtigen Amtes zum ersten Mal in dem Gremium. (mfa/ddp)

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