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Politik: Geiseldrama auf Jolo: Neue Sorgen - Geiseln von medizinischer Betreuung seit zwei Wochen abgeschnitten

In der Geiselkrise auf den Südphilippinen wachsen die Sorgen um den Gesundheitszustand der 21 in den Dschungel verschleppten Menschen. Vor allem die aus dem Westen stammenden Entführten seien seit zwei Wochen nicht mehr untersucht worden, sagte die Chefin des Gesundheitsamts auf der Insel Jolo, Nelsa Amin, am Sonntag.

In der Geiselkrise auf den Südphilippinen wachsen die Sorgen um den Gesundheitszustand der 21 in den Dschungel verschleppten Menschen. Vor allem die aus dem Westen stammenden Entführten seien seit zwei Wochen nicht mehr untersucht worden, sagte die Chefin des Gesundheitsamts auf der Insel Jolo, Nelsa Amin, am Sonntag. "Ich bin schrecklich besorgt. Sie brauchen regelmäßige medizinische und psychologische Betreuung", betonte die Ärztin. Sie hatte die Geiseln in dem zweimonatigen Drama bereits mehrfach untersucht. Zuletzt konnte ein Ärzte-Team nur die asiatischen Entführten besuchen, die zuvor von den westlichen getrennt worden waren. Seit die philippinische Regierung vor einer Woche eine "Abkühlungs-Phase" in den Verhandlungen erklärt hatte, sind die Geiseln von jeder ärztlichen Betreuung und Hilfsgüter-Versorgung abgeschnitten. Neben drei Mitgliedern der Familie Wallert aus Göttingen waren am Ostersonntag auch Franzosen, Finnen, Südafrikaner, Philippiner, eine Libanesin und Malaysier von der malaysischen Taucherinsel Sipadan verschleppt worden.

Die Bundesregierung erwägt unterdessen nach Presseangaben, Lösegeldforderungen der philippinischen Geiselnehmer in Form von humanitärer Hilfe zu erfüllen. So sollte unter anderem technische Hilfe beim Aufbau der Infrastruktur auf der Insel Jolo geleistet werden, berichtete die "Welt am Sonntag" unter Berufung auf Geheimdienskreise. Eine Entscheidung sei aber noch nicht gefallen. Dem Bericht zufolge liegen der Bundesregierung bereits seit Ende Mai Lösegeldforderungen vor. Nach einer am Samstag bekannt gewordenen neuen Forderung wollen die Entführer von der extremistischen Moslem-Gruppe Abu Syyaf nun allein für fünf weiblichen Geiseln - darunter die Deutsche Renate Wallert - umgerechnet rund 9,6 Millionen Mark.

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