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Geiselnahme: Bekennerschreiben zu entführtem Deutschen

Eine erste Spur ist im Fall des entführten deutschen Mitarbeiters von Bilfinger Berger in Nigeria aufgetaucht. Die Nachrichtenagentur AP bekam ein Bekennerschreiben per E-Mail.

Port Harcourt/Nigeria - Eine E-Mail an die Nachrichtenagentur AP ist das erste vage Lebenszeichen des in Nigeria entführten Mitarbeiters der Mannheimer Baufirma Bilfinger Berger. Gestern bekam AP das Schreiben in dem sich eine Gruppe namens "Bewegung für die Menschen im Nigerdelta" bekannte den Deutschen entführt zu haben. Im Gegenzug für die Freilassung verlangt die Gruppe die Herausgabe zweier Gefangener.

Bisher konnte das Bekennerschreiben an die Nachrichtenagentur noch nicht auf seine Authentizität geprüft werden. Bei den Gefangenen die freigelassen werden sollen handelt es sich um Mujahid Dokubo-Asari, einen früheren Rebellenführer der wegen Hochverrats vor Gericht steht, und Diepreye Alamieyeseigha, der aufgrund verschiedener Finanzvergehen angeklagt ist.

Laut der E-Mail ginge es dem entführten Deutschen gut und er würde mit dem größtmöglichen Respekt behandelt. Als Grund für die Entführung gaben die Kidnapper an "größere Emanzipation für die Menschen im Nigerdelta von den Klauen unserer Unterdrücker" erreichen zu wollen.

Angriffe häufen sich

Die Serie von Angriffen auf Mitarbeiter aus der Ölförderung im Niger-Delta hat in der jüngsten Vergangenheit stark zugenommen. Seit Jahresbeginn sind alleine 25 nigerianische Sicherheitskräfte, die Ölanlagen schützen sollten, ermordet worden. In der gleichen Zeitspanne wurden mehr als 30 ausländische Mitarbeiter entführt. Meist haben die Entführer soziale Forderungen. Die Erdölförderung im Niger-Delta bringt dem Staat Nigeria 95 Prozent seiner Einkünfte. In den zurückliegenden Wochen ist aufgrund der Vorfälle die Produktion stark zurückgegangen. (tso)

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