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Ingrid Betancourt

© dpa

Geiselnahme: Rettungsaktion für Ingrid Betancourt startet

Frankreich, Spanien und die Schweiz haben offenbar einen Plan, wie die schwer kranke Geisel der Farc, Ingrid Betancourt, gerettet werden könnte. Eine gemeinsame Aktion der Länder hat heute begonnen.

Zur Befreiung der vor sechs Jahren von der kolumbianischen Guerilla verschleppten Geisel Ingrid Betancourt haben die drei befreundeten Staaten Frankreich, Spanien und die Schweiz am Mittwoch eine humanitäre Aktion gestartet. Wie die französische Präsidentschaft mitteilte, findet die Aktion in Absprache mit den "zuständigen Behörden" statt. Ein französisches Lazarettflugzeug soll an einem zunächst nicht genannten Ort in Südamerika landen, um die offenbar schwer kranke Betancourt nach ihrer Befreiung aufnehmen zu können. Die Mission solle Kontakt zu den Entführern herstellen und sich Zugang zu der Geisel verschaffen.
  
Der französische Außenminister Bernard Kouchner hatte zuvor erklärt, ein aus Franzosen bestehendes Mediziner-Team werde baldmöglichst nach Kolumbien aufbrechen. Frankreichs Staatschef Nicolas Sarkozy hatte am Dienstag in einem im Fernsehen ausgestrahlten Appell an den Führer der Guerillaorganisation Revolutionäre Streitkräfte Kolumbiens (Farc), Manuel Marulanda, gesagt; Betancourt sei "in unmittelbarer Lebensgefahr". Die Guerilla solle die frühere Präsidentschaftskandidatin der Grünen in Kolumbien, die auch die französische Staatsbürgerschaft hat, auf freien Fuß setzen.
  
In einem Bericht des kolumbianischen Militärgeheimdiensts hieß es, Betancourt lehne von ihren Entführern angebotene Nahrung und Medizin ab. Wegen ihres schlechten Gesundheitszustandes benötige sie dringend eine Bluttransfusion. Die 46-jährige Betancourt soll an Hepatitis B sowie an einer durch Insektenstiche hervorgerufenen Hautinfektion leiden. (mpr/AFP)

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