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Der neue iranische Atomchef Mohammed Eslami und IAEA-Chef Rafael Grossi in Teheran.

© WANA via REUTERS

„Geist des Vertrauens“: Iran lässt Zugang zu Aufzeichnungsgeräten in Atomanlagen zu

In den festgefahrenen Atomstreit mit Iran kommt Bewegung. Die Internationale Atombehörde soll ihre Überwachungstechnik in den Nuklearanlagen warten dürfen.

Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) soll wieder Zugang zu ihren Aufzeichnungsgeräten zur Überwachung iranischer Atomprojekte erhalten. Das sei bei einem Treffen am Sonntag von IAEA-Chef Rafael Grossi und dem neuen iranischen Atomchef Mohammed Eslami in Teheran vereinbart worden, teilte die IAEA mit. Seit einigen Monaten war der Behörde mit Sitz in Wien der Zugang teilweise verwehrt worden.

„Die IAEA-Inspekteure dürfen eingreifen, um die Geräte zu warten und die Festplatten auszutauschen„“, erklärte die UN-Organisation gemeinsam mit dem Iran. Die beiden Seiten vereinbarten demnach die Art und Weise sowie den Zeitplan der Wartung. „Bei diesem Treffen erinnerten die Parteien an den Geist der Zusammenarbeit und des gegenseitigen Vertrauens“, hieß es in der gemeinsamen Stellungnahme.

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Grossi ist zum ersten Mal in Teheran, seit im Iran im August die neue Regierung übernommen hat. Aus dem jüngsten Bericht der IAEA ging hervor, dass Teheran die Menge an bis zu 60 Prozent angereichertem Uran noch einmal aufgestockt und dabei immer leistungsfähigere Zentrifugen eingesetzt habe. Damit verstößt der Iran weiterhin deutlich gegen Auflagen des Wiener Atomabkommens von 2015, das ihn am Bau einer Atombombe hindern sollte. Die neue iranische Regierung unter Präsident Ebrahim Raisi zeigte sich bislang unbeeindruckt von dem IAEA-Bericht und signalisierte auch wenig Interesse an Grossis Vermittlungsversuchen.

2018 stiegen die USA unter Präsident Donald Trump einseitig aus dem Abkommen aus und verhängten erneut Sanktionen. Im Gegenzug zog sich Teheran ebenfalls schrittweise aus der Vereinbarung zurück. Die im April gestarteten Verhandlungen über einen Neustart des Nuklearabkommens waren nach der Wahl des Hardliners Raisi zum iranischen Präsidenten zum Stillstand gekommen. (dpa, AFP, Reuters)

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