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Kampfansage an Elizabeth Warren: Facebook-Chef Mark Zuckerberg

© AFP/Josh Edelson

Geleakter Mitschnitt von Facebook-Versammlung: Zuckerberg sagt Zerschlagungsplänen den Kampf an

Senatorin Elizabeth Warren will als US-Präsidentin mächtige Konzerne wie Facebook aufspalten. Dessen Chef Zuckerberg kündigt Widerstand an.

Facebook-Chef Mark Zuckerberg will entschlossenen Widerstand leisten für den Fall, dass die demokratische Senatorin Elizabeth Warren US-Präsidentin wird und dann wie angekündigt an die Zerschlagung und Aufspaltung der Technologiekonzerne geht.

Wenn jemand etwas so Existenzielles androhe, „dann steigst du in den Ring und kämpfst“, sagte Zuckerberg bei einer Mitarbeiterversammlung im Juli, deren Mitschnitt jetzt von der Plattform „The Verge“ veröffentlicht wurde.

Es gebe eine politische Bewegung von Leuten, „die sauer sind auf die Technologiefirmen oder sich Sorgen machen um Machtkonzentration oder andere Dinge“, sagte Zuckerberg demnach. Sollte Warren zur Präsidentin gewählt werden, rechne er mit einem Rechtsstreit um eine Zerschlagung von Facebook. „Und ich würde wetten, dass wir den gewinnen“, sagte Zuckerberg.

„Aber wäre das dennoch unangenehm für uns? Ja“, fährt Zuckerberg fort. Denn er wolle eigentlich keinen großen Rechtsstreit mit der eigenen Regierung.

Facebook und andere Internetkonzerne wie Google waren zuletzt stärker wegen ihrer großen Marktmacht unter Druck der US-Behörden gekommen. Staatsanwälte ermitteln wegen möglicher Verstöße gegen das Wettbewerbsrecht.

Im Rennen für die Präsidentschaftskandidatur: Elizabeth Warren
Im Rennen für die Präsidentschaftskandidatur: Elizabeth Warren

© AFP/Getty/Scott Eisen

Warren will Wettstreit der Konzerne

Elizabeth Warren, die als Bewerberin um die Präsidentschaftskandidatur der US-Demokraten merklich zu Joe Biden aufgeholt hat, reagierte sofort auf die Veröffentlichung der Mitschnitte.

„Richtig 'unangenehm' wäre, wenn wir dieses korrupte System nicht reparieren“, twitterte sie. Dieses System erlaube „Giganten wie Facebook illegale, wettbewerbsfeindliche Praktiken, lasse es zu, dass sie die Privatsphäre der Konsumenten missachten und wiederholt ihre Verantwortung für den Schutz der Demokratie vernachlässigen.“

Warren hat unter dem Hashtag #BreakUpBigTech eine Kampagne gestartet, um die Macht der großen Technologiekonzerne wie Facebook, Google, Amazon oder Twitter zu beschränken. Sie sollten in Konkurrenz stehen und nicht durch Verflechtungen und Zusammenschlüsse immer mehr Einfluss bekommen.

„Stellt euch vor, dass Facebook und Instagram darum wetteifern, eure Privatsphäre zu schützen und Falschinformationen aus eurem Feed herauszuhalten“, schrieb Warren.

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Zuckerberg für gesetzlichen Rahmen

Nach Zuckerbergs Ansicht würde eine Zerschlagung von Konzernen wie Facebook, Google oder Amazon die Probleme nicht lösen. „Eine Manipulation von Wahlen würde dadurch nicht weniger wahrscheinlich. Im Gegenteil, sie würde wahrscheinlicher, weil die Unternehmen sich nicht koordinieren und nicht kooperieren könnten“, sagte Zuckerberg.

Dass gelte auch für Hasskommentare oder ähnliches im Internet. Durch eine Zerschlagung würde Facebook fragmentiert und könnte nicht mehr wie bisher Schutzmechanismen einrichten und Geld dafür ausgeben.

Der Facebook-Chef sprach sich aber für einen „regulatorischen Rahmen“ aus, der die Verantwortlichkeit der Konzerne regele und der Regierung Eingriffsmöglichkeiten biete. „Sonst werden die Leute immer wütender und wütender“, sagte Zuckerberg. „Und dann verlangen sie immer extremere Maßnahmen, und schließlich heißt es dann: 'Knackt es auf, nehmt einen Hammer und schlagt auf das ganze Ding'.“

Zuckerberg kommentierte auf Facebook die Veröffentlichung des Mitschnitts durch „The Verge“ gelassen. Jede Woche stehe er den Facebook-Mitarbeitern Rede und Antwort, schrieb Zuckerberg. Nun sei ein Mitschnitt publiziert worden, obwohl es eine interne Besprechung gewesen sei. Da es aber nun draußen sei, könne jeder Interessierte ein „ungefilterte Version von dem bekommen, was er denke und seinen Mitarbeitern zu einer Reihe von Dingen sage“, schrieb Zuckerberg.

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