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Gemeinsame Erklärung: Arabische Liga schickt Delegation in den Libanon

Außenminister verabschieden gemeinsame Erklärung: Die Arabische Liga will in der Krise im Libanon vermitteln. Die Kämpfe in Tripoli flammen dessen ungeachtet wieder auf.

Die ausgewählten Diplomaten würden schon "sehr bald" nach Beirut reisen, um mit den Verantwortlichen vor Ort zu sprechen und zu versuchen, ein Ende der lang anhaltenden politischen Blockade zu erreichen, erklärte der Generalsekretär der Arabischen Liga, Amr Mussa, am Sonntag nach einer Krisensitzung der Außenminister des Bündnisses in Kairo.

Die Vertreter der Arabischen Liga sollen den Angaben zufolge an einem Treffen zwischen Angehörigen der libanesischen Opposition und der Regierung teilnehmen. Für die Opposition sollen Parlamentspräsident Nabih Berri, Christenführer Michel Aoun und Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah dabei sein, für die Regierung Ministerpräsident Fuad Siniora, Mehrheitsführer Saad Hariri und Ex-Präsident Amin Gemayel.

Underdessen sind die Kämpfe zwischen Anhängern und Gegnern der libanesischen Regierung in der nordlibanesischen Hafenstadt Tripoli am Montag neu aufgeflammt. Aus Sicherheitskreisen verlautete, angesichts der Gefechte habe sich die Armee aus zwei umkämpften Stadtvierteln zurückgezogen. Dort hatte sich die Lage am Sonntag nach der Stationierung von Regierungssoldaten zunächst beruhigt. Bei den vorausgegangenen Kämpfen zwischen der schiitischen Hisbollah-Miliz und mit ihnen verbündeten Alawiten einerseits und Anhängern der pro-westlichen Regierung andererseits waren nach Angaben von Sicherheitskräften ein Mensch getötet und mehrere Menschen verletzt worden.

Katar soll Delegation leiten

Die Delegation der Arabischen Liga soll laut Mussa von Katar geleitet werden. Neben Mussa selbst sollen Diplomaten aus Algerien, Dschibuti, Jordanien, Marokko, den Vereinigten Arabischen Emiraten und dem Jemen dazugehören. Die Arabische Liga schickt bewusst weder die großen regionalen Verbündeten der libanesischen Regierung, Saudi-Arabien und Ägypten, noch den Hisbollah-Verbündeten Syrien nach Beirut.

Die Außenminister der Arabischen Liga einigten sich zum Abschluss ihres Treffens auf eine gemeinsame Erklärung, in der sie "die Anwendung von Waffengewalt für das Erreichen politischer Ziele außerhalb der verfassungsmäßigen Legitimität" verurteilten. Die Minister forderten das Verschwinden aller Waffen von den Straßen des Libanon. Nach Angaben von Delegierten wurde die Abschlusserklärung von Ägypten entworfen und von sechs anderen prowestlichen Staaten - Bahrain, Kuwait, Jordanien, Libanon, Saudi-Arabien und den Emiraten - mitgetragen. Syrien habe die Erklärung abgelehnt. (dm/sf/AFP)

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