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Gene: Angeborene Intelligenz?

Chancen hängen auch von der Intelligenz ab. Schon die Gene legen das Intelligenzpotenzial ein Stück weit fest – das ist in der Forschung kaum umstritten.

Die Psychologen Elsbeth Stern (ETH Zürich) und Aljoscha Neubauer (Universität Graz) gehen davon aus, dass 50 bis 80 Prozent des Intelligenzpotenzials von den Genen bestimmt werden. Dabei würden die Karten aber in jeder Generation neu gemischt – bestimmte Familien oder Gruppen würden also nicht immer intelligenter („Intelligenz. Große Unterschiede und ihre Folgen“, München 2013, 304 Seiten, 19,99 Euro). Wie sehr das Intelligenzpotenzial zur Geltung gebracht werden kann, hänge von der Umwelt ab. Aber: „Aus einem Gänseblümchen-Samen entwickelt sich auch bei bester Pflege keine Rose“, schreiben die Forscher.

Schüler sollen darum bis zum Alter von 15 Jahren gemeinsam unterrichtet und individuell gefördert werden. Doch dann sollte ein IQ-Test diejenigen 20 oder 25 Prozent identifizieren, die studierfähig sind. Tatsächlich liegt die aktuelle Quote der Studienberechtigten doppelt so hoch. Dagegen gehen viele andere Bildungsexperten davon aus, dass das Lernumfeld und die Motivation neben dem IQ eine große Rolle für den Erfolg spielen. Darum sollten durchaus viele Menschen aus der Masse der durchschnittlich Intelligenten (zwei Drittel der Bevölkerung) Abitur machen. (akü)

Den Haupttext zum Thema Chancenungleichheit "Welche Chancen hat ein Kind in Deutschland?" lesen Sie hier.

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