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SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil am Montagabend bei der Regionalkonferenz im hessischen Baunatal.

© Swen Pförtner/dpa

Generalsekretär Klingbeil zu SPD-Vorsitz: „Es gibt keine Favoriten“

Zur Halbzeit der bundesweiten Kandidaten-Tour der SPD habe sich noch kein Duo absetzen können, meint Generalsekretär Klingbeil. Einzelbewerber Brunner gibt auf.

Zur Halbzeit der bundesweiten Kandidaten-Tour für den SPD-Vorsitz hat sich nach Ansicht von Generalsekretär Lars Klingbeil noch niemand absetzen können. „Es gibt keine Favoriten“, sagte er am Montagabend im nordhessischen Baunatal der Deutschen Presse-Agentur bei der elften von 23 Stationen.

Bei den bisherigen von ihm besuchten Regionalkonferenzen habe mal das eine und mal das andere Duo besonders punkten können. Sein Zwischenfazit daher: Die Mitglieder hätten diesmal eine echte Entscheidung.

Die verbliebenen sieben Kandidaten-Paare stellten sich den rund 850 Besuchern in der Baunataler Stadthalle im Selbstporträt vor und beantworteten Fragen, unter anderem aus dem Publikum. Die künftigen Vorsitzenden müssen die Partei nach Klingbeils Ansicht einen. Die SPD müsse mutiger, optimistischer und ausstrahlungsfähiger werden. „Ich wünsche mir, dass wir eine andere Körperhaltung einnehmen, und da kommt es maßgeblich auf die neue Parteiführung an.“

Einzelbewerber Brunner zieht Kandidatur zurück

Am Montagmorgen war bekannt geworden, dass der SPD-Bundestagsabgeordnete Karl-Heinz Brunner seine Kandidatur für den SPD-Vorsitz zurückzieht. „Mit diesem Schritt möchte ich eine deutlichere Zuspitzung im Kandidierendenfeld und damit eine klarere Wahlentscheidung ermöglichen“, heißt es in einer am Montag veröffentlichten persönlichen Erklärung des 66-Jährigen aus Bayern.

Er habe auch kandidiert, um bei den Parteimitgliedern zur Versöhnung der Parteiflügel beizutragen. „Es ist traurig, wenn in einigen Kreisen 'Juso' ein Schimpfwort ist, so wie in anderen Kreisen 'Seeheimer'“, beklagte Brunner mit Blick auf den SPD-Nachwuchs und den konservativen Parteiflügel. „Unsere politischen Gegner sind andere Parteien, nicht die eigenen Leute“, betonte der Abgeordnete.

Die SPD sei nur dann erfolgreich, wenn sie gemeinsam streite und nicht gegeneinander. „In den letzten Tagen ist mir immer deutlicher bewusst geworden, dass für eine solche Einigung auch eine Parteispitze mit klarer und breiter Unterstützung erforderlich ist. Ein großes Kandidierendenfeld erschwert eindeutige Wahlergebnisse. Daher mache ich den Weg frei.“

Sieben Duos verbleiben

Mit dem Ausstieg von Brunner verbleiben sieben Duos aus jeweils einer Frau und einem Mann im Rennen um die Nachfolge der zurückgetretenen Parteivorsitzenden Andrea Nahles. Brunner sagte, thematisch lägen ihm die äußere, innere und soziale Sicherheit am Herzen. Diese Themen wisse er bei den Teams Klara Geywitz und Olaf Scholz sowie Petra Köpping und Boris Pistorius in guten Händen. Brunner betonte: „Ganz gleich, wer am Ende gewinnt - lasst uns hinter diesem Paar stehen und sie bei ihrer schwierigen Aufgabe unterstützen.“

Die Kandidaten für die Nachfolge der zurückgetretenen Parteichefin Andrea Nahles werben auf insgesamt 23 Regionalkonferenzen bundesweit für ihre Positionen. Die neue SPD-Spitze wird bei einer Mitgliederbefragung im Oktober bestimmt. Das Ergebnis soll am 26. Oktober feststehen. Nach der Regionalkonferenz in Baunatal folgen am Dienstag und Mittwoch zwei weitere in den Großstädten Berlin und Hamburg. (dpa)

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