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Politik: Generation der Verlierer

Berlin - In den ostdeutschen Flächenländern ist die Zahl der Hartz-IV-Empfänger auf ihren bisher niedrigsten Stand gesunken. Im September gab es dort nur noch rund 1,3 Millionen Hilfebezieher, teilte der Landkreistag mit.

Berlin - In den ostdeutschen Flächenländern ist die Zahl der Hartz-IV-Empfänger auf ihren bisher niedrigsten Stand gesunken. Im September gab es dort nur noch rund 1,3 Millionen Hilfebezieher, teilte der Landkreistag mit. Das sei der niedrigste Wert, seit die Grundsicherung für Arbeitsuchende im Jahr 2003 neu geregelt wurde. Gleichzeitig ergab eine Studie des Wohlfahrtsverbandes Volkssolidarität, dass insbesondere ältere Ostdeutsche die Sorge vor sozialem Abstieg umtreibt.

84 Prozent der 50- bis 64-Jährigen fürchten um ihr Alterseinkommen, 65 Prozent haben Angst, vom Sozialamt abhängig zu werden. Jeder Zweite fühlt sich für Arbeitslosigkeit, Alter und Pflegebedürftigkeit sozial nicht genügend abgesichert. Und nur 39 Prozent empfinden die Wiedervereinigung im Nachhinein betrachtet für sich selber als Gewinn.

Die Zahlen stammen aus dem „Sozialbericht 50 Plus“, der vom Sozialwissenschaftlichen Forschungszentrum Berlin- Brandenburg (SFZ) auf der Basis von 1256 Befragten erstellt wurde. Der Autor der Studie, SFZ-Geschäftsführer Thomas Hanf, sprach von einer „Verlierergeneration“. Ausgerechnet unter denen, die den größten Beitrag zur Revolution und Wiedervereinigung geleistet hätten, gebe es nun überdurchschnittlich viele, deren Karrierehoffnungen sich nicht erfüllt hätten. Statt auf dem Höhepunkt ihrer beruflichen Laufbahn stecke ein Drittel nun in prekärer wirtschaftlicher Situation. Der Präsident der Volkssolidarität, Gunnar Winkler, forderte die Politik auf, mehr Beschäftigungsmöglichkeiten für Ältere zu schaffen.Rainer Woratschka

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