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Generationenkonflikt: Senioren-Chef Wulff: Herzogs Provokation ist schädlich

Der Vorsitzende der Senioren-Union, Otto Wulff, hat Altbundespräsident Roman Herzogs Warnung vor einer "Rentnerdemokratie" scharf zurückgewiesen.

"Ich hab' mich - wie viele andere auch - an den Kopf gefasst und das nicht glauben wollen", sagte Wulff dem Tagesspiegel. Schließlich habe Herzog vor einigen Jahren das damalige Unwort des Jahres "Rentnerschwemme" selbst scharf kritisiert. "Solche Provokationen schaden dem ernsthaften Dialog", sagte Wulff. Der Chef der Senioren-Union räumte ein, dass die Tonlage zwischen Älteren und Jungen nach dem jüngsten Streit über die außerplanmäßige Rentenerhöhung "gereizt" sei. "Deshalb enthalten sich weitsichtige Politiker jetzt jeder Schärfe", sagte er. "Grabenkrieg ist von Nachteil für beide Seiten."

Wulff gehört dem Initiativkreis zur Generationengerechtigkeit der CDU an, der an diesem Mittwochnachmittag im Beisein der Parteivorsitzenden Angela Merkel zum ersten Mal tagt. In dem Gremium müssten konkrete Fragen etwa nach Zusatzrenten, flexiblen Betriebsrenten oder Arbeitsmöglichkeiten für Ältere intensiv diskutiert werden. "Aber wir müssen auch klar machen, was es heißt, dass wir uns der Werteordnung unter dem C verschrieben haben", sagte der Senioren-Chef. "Ich verstehe die Position der Jüngeren. Aber die Jüngeren müssen auch die Position der Alten verstehen. Sie werden ja auch mal alt", sagte Wulff. Er habe zum Beispiel kein Verständnis dafür, dass nur 25 Prozent der Menschen in eine Riester-Rente einzahlten. "Die Jungen tragen auch eine Verantwortung für ihr Alter und können nicht sagen, egal, später zahlt der Staat." (Tsp)

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