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Politik: Gentechnik: Rüttgers lobt Papier der Grünen

In der Diskussion um Chancen und Risiken der Gentechnik zeichnen sich weitere parteiübergreifende Koalitionen ab. Der nordrhein-westfälische CDUVorsitzende Jürgen Rüttgers bewertete die Position der Grünen zur Gentechnik positiv.

In der Diskussion um Chancen und Risiken der Gentechnik zeichnen sich weitere parteiübergreifende Koalitionen ab. Der nordrhein-westfälische CDUVorsitzende Jürgen Rüttgers bewertete die Position der Grünen zur Gentechnik positiv. "Ich finde das ehrenwert, was die Grünen da formuliert haben", sagte Rüttgers. Die Grünen-Fraktion im Bundestag lehnt in ihrem Positionspapier die Forschung an embryonalen Stammzellen ebenso ab wie die Präimplantationsdiagnostik (PID). "Ich glaube, da gibt es mit den Grünen aus CDU-Sicht mehr Gemeinsamkeiten als mit der etwas konfusen Position der SPD", sagte Rüttgers.

Ex-Gesundheitsministerin Andrea Fischer kündigte am Mittwoch einen Grünen-Entwurf für ein Gentest-Gesetz an. Allerdings werde es vor der Bundestagswahl 2002 kein umfassendes Biomedizin-Gesetz mehr geben. Bundeskanzler Gerhard Schröder sprach sich aber für den raschen Ausbau der Gentechnik aus. Nicht nur der Schutz von Embryonen sei moralisch, "moralisch ist es auch, sich um Arbeit und Wohlstand zu kümmern", sagte Schröder

Als erster prominenter Sozialdemokrat forderte der saarländische SPD-Chef Heiko Maas, das therapeutische Klonen auch in Deutschland zuzulassen. In einem Brief an Justizministerin Herta Däubler-Gmelin (SPD), der dem Tagesspiegel vorliegt, plädiert Maas zudem für die PID. Die SPD habe die "historische Chance", in dieser wichtigen forschungspolitischen Phase "nicht nur zu reden, sondern auch zu handeln".

Unterdessen hat Kanzler Schröder den Nationalen Ethikrat komplettiert. Er berief den katholischen Moraltheologen Eberhard Schockenhoff und den Transplantationsmediziner Eckhard Nagel. Ex-Verfassungsrichter Ernst-Wolfgang Böckenförde, der Vorsitz und Mitgliedschaft abgelehnt hatte, bezeichnete Gentests und Forschung an Embryonen als verfassungswidrig.

mfk

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