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Politik: Gentechnik: Union lässt Haltung zu Embryonentests offen

Die CDU-Führung hat eine Entscheidung über die Zulassung der Präimplantationsdiagnostik (PID) vertagt. Man habe sich bewusst zum Weiterdiskutieren über Gentests an künstlich erzeugten Embryonen entschlossen, sagten Parteichefin Angela Merkel und der stellvertretende Vorsitzende Jürgen Rüttgers am Montag nach kontroversen Beratungen von CDU-Vorstand und -Präsidium.

Von Robert Birnbaum

Die CDU-Führung hat eine Entscheidung über die Zulassung der Präimplantationsdiagnostik (PID) vertagt. Man habe sich bewusst zum Weiterdiskutieren über Gentests an künstlich erzeugten Embryonen entschlossen, sagten Parteichefin Angela Merkel und der stellvertretende Vorsitzende Jürgen Rüttgers am Montag nach kontroversen Beratungen von CDU-Vorstand und -Präsidium. Verbrauchende Embryonenforschung und therapeutisches Klonen lehnte die CDU-Spitze einmütig ab.

Merkel selber befürwortete PID in eng gezogenen Grenzen. "Ich glaube, dass es möglich sein könnte, die Dinge beherrschbar zu halten." Die Parteichefin kündigte an, nun demonstrativ auf Behindertenverbände zuzugehen. Die CSU legte sich unterdessen bereits auf ein striktes Nein zur PID fest.

Gegenstand der CDU-Beratungen war ein Positionspapier von Rüttgers, das die Zulassung von PID in eng begrenzten Fällen befürwortet. Rüttgers sprach von einem Abwägungsvorgang. Es gehe darum, ob ein späterer Schwangerschaftsabbruch vermieden werden könne oder ob ein Einfallstor für Selektion geschaffen werde. Es gebe jedenfalls "kein Recht auf ein gesundes Kind".

Fraktionschef Friedrich Merz sowie die Ministerpräsidenten Roland Koch (Hessen), Erwin Teufel (Baden-Württemberg) und Bernhard Vogel (Thüringen) wandten sich gegen PID. Am Montagabend wollte sich die Unionsfraktion mit der Gentechnik befassen. Am Donnerstag debattiert der Bundestag darüber. Dabei will die Union Offenheit demonstrieren und Gentechnik-Befürworter wie Gegner ans Rednerpult lassen.

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