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Polizisten patrouillieren in Brüssel. (Archivbild)

© dpa

Geplante Terroranschläge: Sechs Festnahmen in Brüssel wegen Attentatsplänen zu Silvester

In Brüssel hat die Polizei sechs weitere Personen im Zusammenhang mit möglichen Anschlagsplänen am Silvesterabend festgenommen.

Die Staatsanwaltschaft teilte am Donnerstag mit, nach Razzien in der belgischen Hauptstadt seien am Donnerstagvormittag sechs weitere Festnahmen erfolgt. Noch im Laufe des Tages solle entschieden werden, ob die Personen in Gewahrsam blieben oder wieder auf freien Fuß gesetzt würden.

Bereits am Mittwochabend wurde der 22-jährige Ayoub B. aus dem Brüsseler Brennpunktviertel Molenbeek verhaftet. Ihm würden "terroristische Morde und Beteiligung an den Aktivitäten einer Terrorgruppe" vorgeworfen, teilte die belgische Staatsanwaltschaft am Donnerstag mit. Der junge Mann war am Mittwoch bei einer Razzia in Molenbeek festgenommen worden. Mehrere der Attentäter vom 13. November in Paris hatten in dem Viertel gewohnt. Nach Informationen belgischer Medien erfolgte die Festnahme in demselben Haus, das bereits drei Tage nach den Anschlägen durchsucht worden war. Demnach waren damals in dem Haus "Spuren" des Verdächtigen Salah Abdeslam gefunden worden, der seit den Anschlägen auf der Flucht ist.

Laut der Staatsanwaltschaft wurden weder Waffen noch Sprengstoff in dem Haus entdeckt, doch würden mehrere beschlagnahmte Handys überprüft. Damit sind nunmehr in Belgien zehn Menschen im Zusammenhang mit den Pariser Anschlägen in Haft. Ein Untersuchungsrichter muss binnen fünf Tagen entscheiden, ob Ayoub B. in Haft bleibt. In Brüssel gelten seit den Anschlägen von Paris, bei denen 130 Menschen getötet und mehr als 350 weitere verletzt worden waren, verschärfte Sicherheitsvorkehrungen.

Am Mittwochabend hatten die Behörden aus Furcht vor Anschlägen das Silvesterfeuerwerk in Brüssel abgesagt. Zuvor wurden zwei Personen unter Terrorverdacht festgenommen. Ihnen wird vorgeworfen, zu Silvester einen Anschlag in Brüssel geplant zu haben. Nach den Anschlägen von Paris am 13. November führten viele Spuren nach Belgien. Mindestens zwei der Attentäter wohnten im Brüsseler Stadtteil Molenbeek, der bereits häufiger in Verbindung mit Islamisten gebracht wurde. Das Viertel gilt als sozialer Brennpunkt und Islamistenhochburg.

(Reuters, AFP)

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