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Roger Kusch

© dpa

Gerichtsentscheid: Ex-Justizsenator Kusch will keine Sterbehilfe mehr leisten

Der frühere Hamburger Justizsenator Roger Kusch will keine Sterbehilfe mehr leisten. Er reagierte damit auf ein Urteil des Hamburger Verwaltungsgerichts, das ihm vor zwei Wochen die Beihilfe zum Suizid untersagt hatte.

"Ich finde diese Entscheidung zwar falsch, ich werde den Beschluss aber respektieren - ich biete die Suizidbegleitung nicht mehr an", sagte Kusch dem Magazin "Spiegel". Unmittelbar nach dem Urteil hatte Kusch, der in den vergangenen Monaten mehrere Menschen beim Suizid begleitet hatte, noch Beschwerde gegen den Gerichtsbeschluss angekündigt. Die Innenbehörde der Hansestadt hatte Kusch bereits Ende November jegliche Form der Sterbehilfe untersagt, was das Verwaltungsgericht in einem Eilverfahren bestätigte. Auch die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Kusch wegen Verstoßes gegen das Arzneimittelgesetz.

Nach Ansicht der Deutschen Hospiz Stiftung hat der öffentliche Druck Kusch dazu bewogen, "seine menschenverachtende Suizidvermittlung einzustellen". "Nun hat das Geschäftemachen mit dem Tod und der Angst ein Ende", erklärte Stiftungsvorstand Eugen Brysch in Dortmund. Die Politik sei nun zum Handeln aufgefordert. Nötig sei ein grundsätzlicher Wandel in der Gesundheitsversorgung, um mit praktischen Angeboten die Pflegekatastrophe zu verhindern. (sba/AFP)

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