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Weltweit erfahren die Kreml-Kritikerinnen der Band Pussy Riot Unterstützung. Nun soll ihr Video aus dem Internet gelöscht werden. Teile der Band sitzen bereits in Haft.

© dpa

Gerichtsurteil: Russland will Pussy-Riot-Video aus dem Internet tilgen

Die russische Justiz hat am Donnerstag das sogenannte Punk-Gebet der regierungskritischen Band "Pussy Riot" als extremistisch eingestuft. Jetzt soll das Video aus dem Internet verschwinden. Doch das könnte schwierig werden.

Das Video vom sogenannten Punk-Gebet der Kreml-kritischen russischen Band Pussy Riot muss auf Anordnung der russischen Justiz aus dem Internet verschwinden. Ein Moskauer Gericht ordnete am Donnerstag an, den Clip von sämtlichen Seiten zu löschen. In den Videoclips seien Aussprüche und Handlungen dokumentiert, die Gläubige verletzen könnten, sowie verborgene Aufrufe zu Aufruhr und Ungehorsam, entschied Richterin Marina Mussimowitsch. Sie berief sich auf ein Gutachten im Auftrag des russischen Innenministeriums.

Aktivistinnen der Punkband hatten im Februar eine spektakuläre Protestaktion in der wichtigsten Moskauer Kathedrale gestartet und in dem „Punk-Gebet“ die Gottesmutter aufgefordert, Präsident Wladimir Putin aus dem Amt zu jagen.

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Das Video wurde zu einem Renner im Internet. Später waren die drei Aktivistinnen festgenommen und Mitte August wegen „Rowdytums aus religiösem Hass“ zu zwei Jahren Lagerhaft verurteilt worden. Das Urteil war international scharf kritisiert worden. Eine der Musikerinnen wurde nach einem Berufungsverfahren freigelassen. Es nun aus dem Internet wieder zu verbannen dürfte aber schwierig werden. Das Video wurde bereits tausendfach auch international geteilt.

Der Fall bewegt immer mehr auch den Buchmarkt. Am Donnerstag boten russische Internetportale eine neue Dokumentation der Autorin Vera Kitschanowa vor.

In Deutschland ist aktuell das Buch „Pussy Riot! Ein Punk-Gebet für Freiheit“ (Nautilus) erschienen. (dapd/dpa/sny)

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