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Kinderarmut

© dpa

Gesellschaft: Wirtschaftskrise bewirkt "massiven Anstieg der Kinderarmut"

Der Deutsche Kinderschutzbund schlägt Alarm: Die demographische Entwicklung lasse befürchten, dass in 20 Jahren die Hälfte der Kinder in einkommensschwachen Familien aufwächst. Der Bund fordert 330 Euro pro Monat für jedes Kind - als Minimum.

Der Präsident des Deutschen Kinderschutzbundes, Heinz Hilgers, rechnet wegen der Wirtschaftskrise mit einem "massiven Anstieg der Kinderarmut". Der "Neuen Osnabrücker Zeitung" sagte Hilgers, dies gelte umso mehr, da nach der demographischen Entwicklung in Deutschland die Kinder in den armen Stadtteilen geboren würden. Dagegen gingen die Geburtenzahlen in bürgerlichen, gut situierten Stadtteilen dramatisch zurück. Derzeit sei es ein Drittel der Kinder, "über die wir uns große Sorgen machen müssen - also rund 5 von 15 Millionen", sagte Hilgers.

Nach seiner Befürchtung wird es in 20 Jahren nur noch zehn Millionen Kinder geben, von denen die Hälfte in einkommensschwachen Familien aufwachse. "Das ist eine Katastrophe, auf die eigentlich alle Ökonomen aufgebracht reagieren müssten", sagte Hilgers.

Der Kinderschutzbundpräsident befürchtet auch, dass wegen der Wirtschaftskrise dem Staat "die finanzielle Kraft zu einer grundlegenden Reform des Familienleistungsausgleiches" fehle. Dabei habe Deutschland dringend eine völlige Umstrukturierung der finanziellen Förderung von Kindern nötig, sagte Hilgers. Er bekräftigte die Forderung nach einer Kindergrundsicherung. Dafür müsse der Staat 330 Euro pro Monat für jedes Kind zahlen, wenn alle Bildungsinstitutionen kostenlos seien. Wenn man Gebühren etwa für Uni und Kita nehme, sollte der Betrag bei 500 Euro pro Kind liegen. (küs/ddp)

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