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Politik: Gesucht: Einer, der hat, was Kerry nicht hat

Wer als Nr. 2 der Demokraten gegen Bush und Cheney antreten könnte

Wer wird Kerrys Vize? Nachdem er als Präsidentschaftskandidat der Demokraten feststeht, rückt die Frage nach dem zweiten Mann in den Vordergrund. Sie lässt sich auch so stellen: Kommt John Kerry überhaupt noch an John Edwards vorbei? Der Senator aus North Carolina gab als letzter ernsthafter Konkurrent erst am Mittwoch seinen Ausstieg aus dem Kandidatenrennen bekannt. Seit Wochen wird er als idealer Partner Kerrys gehandelt, obwohl sich die beiden bisher nicht besonders nahe standen.

In den Planspielen der Analysten spielten in der Vergangenheit aber auch andere Kandidaten eine Rolle, etwa Bill Richardson, der Gouverneur von New Mexico. Als Vize brauchen die Kandidaten Partner, die ihre Schwächen bei bestimmten Wählergruppen ausgleichen. Weil Kerry als Kandidat aus dem nördlichen Massachusetts einen Vize aus dem Süden braucht, gilt Südstaatler Richardson prinzipiell als geeignet. Als Latino könnte Richardson die Amerikaner mit hispanischem Hintergrund ansprechen. Der frühere Energieminister und UN-Botschafter unter Bill Clinton verbindet mit Kerry zudem das Interesse an der Außenpolitik.

Doch für den außenpolitisch versierten Kerry ist ein Mann der Innenpolitik wie der ebenfalls aus dem Süden stammende Edwards, der von Anhängern gern als Anwalt der kleinen Leute präsentiert wird, eine noch idealere Ergänzung. Zudem hat er durch sein unerwartet gutes Abschneiden bei den Vorwahlen ein Aufsteiger-Image. Anders als Richard Gephardt, der Kandidat des Partei-Establishments und der Gewerkschaften. Nach dem frühen Scheitern seiner eigenen Bewerbung kommt er als Vize kaum noch in Frage. So wird sich Kerry wohl für Edwards oder einen bisher nicht gehandelten Überraschungskandidaten entscheiden. In der „New York Times“ wurde etwa Ex-Präsident Bill Clinton ins Spiel gebracht: Schließlich sei kein Demokrat bekannter, beliebter oder erfahrener.

Sicher ist aber, gegen wen Kerrys Partner antritt: Der amtierende Vizepräsident Dick Cheney kündigte am Mittwoch an, er wolle sich für eine zweite Amtszeit bewerben.

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