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Gesundheit: DGB: Arbeitgeber sollen mehr an Krankenkassen bezahlen

Die Arbeitgeber sind nach Ansicht von DGB-Vorstand Buntenbach mitschuld an den ausufernden Kosten des Gesundheitssystems und sollen sich deshalb auch stärker finanziell beteiligen.

Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) hat die Regierungskoalition aufgefordert, den zu erwartenden Anstieg der Krankenkassenbeiträge noch zu stoppen. Dies sei möglich, wenn der Bund die Beiträge für Hartz-IV-Empfänger so aufstocke, dass damit auch die Durchschnittsausgaben der Kassen gedeckt seien, sagte DGB-Vorstandsmitglied Annelie Buntenbach dem "Tagesspiegel". "Dafür muss der Beitragssatz für Langzeitarbeitslose von heute 118 auf 250 Euro erhöht werden."

Gleichzeitig forderte Buntenbach, die Arbeitgeber wieder stärker in die Pflicht zu nehmen. Der zusätzliche Beitragssatz von 0,9 Prozent, den die Arbeitnehmer seit Juli 2005 allein aufzubringen haben, müsse wieder hälftig von Arbeitgeberseite mitgetragen werden. Als Begründung nannte die Gewerkschafterin die Kosten durch arbeitsbedingte Erkrankungen, die nach Angaben des BKK-Bundesverbands die Kassen mit mindestens zwei Milliarden Euro pro Jahr belasteten.

"Fakt ist, dass die Arbeitgeber jedes Jahr vermeidbare Kosten in der gesetzlichen Krankenversicherung abladen und gleichzeitig niedrigere Beiträge fordern", so Buntenbach. Diese Haltung sei "wenig verantwortungsbewusst" und dürfe "nicht stillschweigend geduldet" werden. Es gebe keinerlei Begründung dafür, dass die Bürger "über Praxisgebühren, Zuzahlungen und Sonderbeiträge immer mehr draufzahlen müssen, während die Kostentreiber Arbeitgeber immer weniger zahlen. Wer zu wenig gegen Erkrankungen am Arbeitsplatz tut und vermeidbare Kosten verursacht, muss auch dafür aufkommen". Dies gelte für Krankenkassen ebenso wie für die Rentenversicherung. (Tsp)

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