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Gesundheit: Kassen wollen weniger Vollnarkosen bezahlen

Nach einem Medienbericht beabsichtigen die Krankenkassen, die Kosten für so genannte "Gefälligkeitsnarkosen" künftig auf die Patienten abzuwälzen.

Düsseldorf - Die Vollnarkose für kleinere Eingriffe soll nach einem Pressebericht künftig nicht mehr in allen Fällen von den Krankenkassen übernommen werden. Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) strebt zum 1. Januar 2007 eine Neuregelung an, wie die in Düsseldorf erscheinende "Rheinische Post" berichtet. "Ziel ist es, dass Gefälligkeitsnarkosen ausgeschlossen sind", sagte KBV-Sprecher Roland Stahl. Gemeint sind damit jene Zahnbehandlungen oder Darmspiegelungen, bei denen eine Vollnarkose medizinisch nicht notwendig, für den Patienten aber angenehmer ist. Die KBV rechnet damit, dass auf diesem Wege etwa 70 bis 90 Millionen Euro von jährlich etwa 280 Millionen Euro eingespart werden können. Eine volle Betäubung kostet zwischen 200 und 600 Euro.

Anlass für die Neuregelung ist die sprunghaft gestiegene Zahl von Vollnarkosen. Im ersten Quartal 2005 seien 11.250 Eingriffe unter Vollnarkose gemacht worden. Im Vergleichszeitraum 2006 seien es 18. 430 Behandlungen gewesen. Misstrauisch hat die KBV gestimmt, dass immer häufiger eine "andauernde Persönlichkeitsänderung" (Angstzustände) als Begründung für eine Vollnarkose angegeben werden. Die endgültige Entscheidung, in welchen Fällen die Kassen eine Vollnarkose weiter übernehmen, wird dem Bericht zufolge im Oktober fallen. (tso/ddp)

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