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Gesundheit: Klinikqualität in Deutschland schwankt

Krankenhäuser in Deutschland haben teilweise erhebliche Qualitätsunterschiede. Der neueste Bericht der Bundesgeschäftsstelle Qualitätssicherung enthüllt vor allem Mängel in der Geburtshilfe.

Wer Patient in einem deutschen Krankenhaus ist, der kann nicht immer darauf vertrauen, bestmöglich behandelt zu werden. Denn obwohl sich die Versorgungsqualität in vielen der rund 2000 Kliniken während der letzten Jahre verbessert hat, gibt es in einigen Bereichen noch viel zu tun. Dies geht aus dem neuesten Bericht der Bundesgeschäftsstelle Qualitätssicherung (BQS) hervor. Die BQS sammelt in einem gesetzlich vorgeschriebenen Verfahren Daten zur Behandlungsqualität in deutschen Krankenhäusern, wie Komplikationen oder Todesfälle. Der Bericht 2007 wurde am Dienstag anlässlich der BQS-Ergebniskonferenz in Berlin vorgestellt.

„Speziellen Handlungsbedarf“ gebe es zum Beispiel bei der Geburtshilfe, sagte Christof Veit, Geschäftsführer der BQS. Hier wird unter anderem gemessen, wie viel Zeit vergeht zwischen der Entscheidung, einen Notkaiserschnitt durchzuführen und dem Geburtszeitpunkt. Eigentlich sollte das nicht länger als 20 Minuten dauern. Doch bei 207 Geburten in 140 Kliniken wurde diese Zeit 2007 nicht eingehalten.

Positiv sei allerdings die Entwicklung bei der Behandlung einer Lungenentzündung. Bei den Patienten soll innerhalb der ersten acht Stunden nach ihrer stationären Aufnahme der Sauerstoffgehalt im Blut gemessen werden. Im Vergleich mit 2006 (74,8 Prozent) verbesserte sich dieses Ergebnisse um fast zehn Prozentpunkte auf rund 84 im Jahr 2007.

Während die BQS die (anonymisierten) 2007er Qualitätsdaten auf Bundesebene diskutiert, stehen sie für Berliner Kliniken schon für einen öffentlichen Qualitätsvergleich zur Verfügung. Am kommenden Freitag erscheint der „Klinikführer Berlin 2009“ von Tagesspiegel und Gesundheitsstadt Berlin mit den aktuellsten Daten für 50 Klinikbehandlungen. Viele regionale und überregionale Klinikvergleiche in Deutschland stellen dagegen derzeit nur die BQS-Daten aus 2006 dar.

Auf rund 280 Seiten beschreibt der Klinikführer die Krankheitsbilder und deren Behandlung detailliert und mit vielen Grafiken illustriert – ergänzt mit zahlreichen Serviceadressen. Alle 59 teilnehmenden Krankenhäuser Berlins werden in Porträts vorgestellt.

Der Klinikführer kostet 9,80 Euro und ist erhältlich im Tagesspiegel-Shop, außerdem an Kiosken und in ausgewählten Buchhandlungen.

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