zum Hauptinhalt

Gesundheit: Zahl der Drogentoten sinkt weiter

Zum sechsten Mal in Folge ist die Zahl der Drogentoten zurückgegangen. Nach Informationen der Drogenbeauftragten der Bundesregierung, Sabine Bätzing, gab es von Januar bis November des vergangenen Jahres 1175 Todesfälle.

Berlin - Sabine Bätzing (SPD), die den Drogenbericht für das Jahr 2006 Anfang Mai vorlegen will, sieht sich in ihrem Kurs bestätigt. Sie bezeichnete die "Viersäulen-Politik" als "richtigen Weg". Das Programm basiert wesentlich auf Prävention, Behandlung, Überlebenshilfe und Rehabilitation. Besonders positiv sei die Entwicklung bei den Aussiedlern, bei denen die Zahl der Drogentoten um 12,6 Prozent zurückging. "Hier kann man absolut von einer Kehrtwende sprechen", sagte Bätzing.

Die meisten Drogentoten wurden wieder in Berlin gezählt. Bis Ende November starben in der Hauptstadt 161 Menschen an den Folgen ihres Drogenkonsums. Deutlich mehr Drogentote gab es hingegen in Rheinland-Pfalz. 2005 waren dort 54 Todesfälle gezählt worden, im vergangenen Jahr stieg die Zahl auf 78. Unter dem Opfern waren nach Auskunft des Mainzer Landeskriminalamtes besonders viele Langzeitkonsumenten.

Frankfurt am Main hält an Medikamentenversuch fest

In Hessen wurden nach den vorläufigen Berechnungen 96 Todesfälle gezählt, 2005 waren es 103 Tote. Nach Angaben des hessischen Innenministeriums blieb Heroinsucht die Hauptursache. Bereits am Neujahrstag verzeichnete die Polizei in Frankfurt den ersten Drogentoten des Jahres 2007.

In Frankfurt wird ein Medikamentenversuch aus dem Jahr 2003 fortgesetzt. Wie ein Sprecher der Gesundheitsdezernentin sagte, erhielt der Trägerverein der Drogenambulanz im Frankfurter Ostend eine weitere, bis zum 30. Juni 2007 befristete Ausnahmegenehmigung des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte. Damit können die verbliebenen 59 Patienten vorerst weiter versorgt werden.

Keine Zahlen zu Nordrhein-Westfalen

Einen Rückgang von sechs Prozent verzeichneten die Behörden in Bayern. Nach Auskunft von Innenminister Beckstein starben 2006 im Freistaat 185 Menschen an den Folgen ihrer Sucht. Weniger Drogentote hatte auch Hamburg zu verzeichnen. Die Zahl von 61 Todesopfern aus dem Jahr 2005 wird laut Innenbehörde deutlich unterschritten.

Rückläufig sind die Zahlen auch in Brandenburg, Bremen, Niedersachsen, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein, Thüringen und im Saarland. Zwei Drogentote mehr als im Vorjahr gab es in Baden-Württemberg. Keine vorläufigen Zahlen wollte das Innenministerium von Nordrhein-Westfalen nennen, nachdem es 2005 zunächst von einem Rückgang gesprochen hatte, dann aber einen Anstieg vermelden musste. (tso/dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false