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Gewalttaten: NPD-Kandidaten im Visier der Ermittler

1999 starb der algerische Asylbewerber Omar Ben Noui bei der "Hetzjagd von Guben". Einer der damals verurteilten Rechtsextremen ist mittlerweile NPD-Kandidat für die Kommunalwahl der Brandenburgischen Gemeinde. Nun ermittelt die Polizei wieder gegen ihn - und einige Kollegen.

Gegen vier der fünf Kandidaten der rechtsextremen NPD für die Stadtverordnetenversammlung in Guben und den Kreistag Spree-Neiße wird wegen verschiedener Straftaten ermittelt. In zwei Fällen gehe es um Körperverletzung, in zwei anderen um gemeinschaftliche Sachbeschädigung durch das Sprühen rechter Parolen, sagte der Sprecher der Anklagebehörde, Horst Nothbaum. 

Einer der Tatverdächtigen ist Alexander Bode. Er war im Prozess um den Tod des Asylbewerbers Omar Ben Noui verurteilt worden. Bei den beiden anderen Männern gebe es einen Anfangsverdacht wegen Sachbeschädigung. Sie sollen rechtsradikale Parolen auf Wände gesprüht haben.

Die Kandidatur des verurteilten Gewalttäters, Alexander Bode, für die NPD bei den Kommunalwahlen am 28. September hatte Entsetzen ausgelöst. Sowohl Bürgermeister Klaus-Dieter Hübner (FDP) als auch Landrat Dieter Friese (SPD) hatten ihr Unverständnis geäußert, dass sich ein rechtsextremer Straftäter für den Einzug in eine demokratische Volksvertretung bewerben darf. Beide Kommunalpolitiker riefen die Wähler dazu auf, bei der Wahl den Einzug der NPD zu verhindern. Der 28-jährige Asylbewerber Omar Ben Noui war 1999 in Guben auf der Flucht vor rechten Schlägern durch die Glasscheibe einer Haustür gesprungen und verblutet. (mpr/dpa/ddp)

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