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Gewerkschaft: Verdi will Post-Mindestlohn nicht neu verhandeln

Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi will den Tarifvertrag zum Post-Mindestlohn nicht erneut verhandeln. Florian Gerster, Präsident der neuen Brief- und Zustellerdienste, sieht das anders.

"Wir können uns das überhaupt nicht vorstellen", sagte Andrea Kocsis vom Verdi-Bundesvorstand auf die Frage zur Neuverhandlung des Post-Mindestlohnes im ARD-"Morgenmagazin". Der Präsident der neuen Brief- und Zustellerdienste, Florian Gerster, hatte Verdi zuvor aufgefordert, über das Lohnniveau von bis zu 9,80 Euro pro Stunde mit den privaten Post-Konkurrenten nachzuverhandeln.

Kocsis entgegnete, mit dem Tarifvertrag solle sichergestellt werden, dass alle von dem Lohn leben könnten und nicht neben ihrer Arbeit auf Transferleistungen der Sozialkassen angewiesen seien. Im übrigen sei es falsch zu behaupten, dass jeder unter den neuen Tarifvertrag falle, "der mal einen Brief in die Hand genommen hat". Hier gehe es nur um jene, die damit ihren Lebensunterhalt verdienten. Die Gewerkschafterin ging davon aus, dass diese "Interpretationsschwierigkeiten" nach dem Koalitionsausschuss aus dem Weg geräumt sind.

Gerster sagte, aus seiner Sicht seien bis zu 7,50 Euro pro Stunde konkurrenzfähig. Zunächst müsse es darum gehen, neue Strukturen aufzubauen und nicht über einen "Scheintarifvertrag" das Postmonopol zu verlängern. Auch müsse es um gleiche Bedingungen bei der Mehrwertsteuer gehen, die die Post nicht bezahlen müsse. Das sei für die Privaten ein "Preisnachteil von fast 20 Prozent". Im übrigen sei er davon überzeugt, dass der Tarifvertrag zwischen der Post AG und Verdi "falsch verhandelt worden" worden sei und somit 20.000 Arbeitsplätze vor allem in Osten gefährdet seien. (mit ddp)

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