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Gießen: BND-Agent schmuggelte Waffenteile nach Iran

Ein ehemaliger Spion des BND, der Anfang Oktober wegen Schmuggelgeschäften mit dem Iran verhaftet wurde, soll seine Geschäfte aus Gießen geführt haben. Dem 61-Jährigen wird vorgeworfen, während seiner Zeit als Agent technische Geräte für das iranische Raketenprogramm exportiert zu haben.

Der wegen Schmuggelgeschäften mit dem Iran Anfang Oktober inhaftierte Kaufmann hat seine Geschäfte von Gießen aus abgewickelt. Das Verfahren gegen den 61-jährigen Iraner mit kanadischem Pass sei auf Anfrage der Bundesanwaltschaft im April nach Karlsruhe abgegeben worden, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Gießen am Dienstag. Gegen die Import-Export-Firma mit Sitz in der Gießener Innenstadt sei zuvor auch schon wegen möglicher Geldwäsche ermittelt worden.

Die Bundesanwaltschaft hatte Anfang Oktober lediglich die Verhaftung eines Geschäftsführers einer in Hessen ansässigen Firma auf dem Frankfurter Flughafen vermeldet. Der 61-Jährige soll von November 2007 bis September 2008 gegen Bestimmungen des Iran-Embargos verstoßen haben. Dabei seien technische Geräte an in der Iran-Embargoverordnung gelistete Empfänger ausgeführt worden.

Einem Bericht des Nachrichtenmagazins "Spiegel" zufolge soll der iranische Kaufmann über ein Jahrzehnt lang unter dem Tarnnamen "Sindbad" als Topagent des Bundesnachrichtendienstes (BND) im Iran spioniert haben. Während er für den BND spionierte, habe er ohne Wissen des deutschen Auslandsgeheimdienstes für ein iranisches Raketenprogramm nutzbare Geräte exportiert. Die Bundesanwaltschaft hatte in der vergangenen Woche jede Stellungnahme zu dem Bericht abgelehnt. (kk/ddp)

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