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Gift-Anschlag: Mysteriöser Russe als Hauptverdächtiger im Fall Litvinenko

Bei den Ermittlungen um die Vergiftung des russischen Ex-Spions Alexander Litvinenko sucht die britische Polizei einem Zeitungsbericht zufolge einen Russen als Hauptverdächtigen. Der Gesundheitszustand des Opfers hat sich unterdessen verschlechtert.

London - Das 43-jährige Opfer habe ausgesagt, er sei mit einem guten Bekannten verabredet gewesen und habe stattdessen einen fremden Mann angetroffen, der sich ihm als "Vladimir" vorgestellt habe, berichtete die britische Zeitung "The Times" ohne Angabe von Quellen.

Der mysteriöse Russe wurde als großer, schweigsamer Mann mit scharfen Gesichtszügen mit Anfang 40 Jahren beschrieben. Verdächtig kam Litvinenko demnach vor, dass der Unbekannte nichts über seine Identität verraten wollte. Auch war nicht klar, warum er und nicht die eigentliche Verabredung zu diesem Treffen erschienen war. Er habe nicht locker gelassen, und so habe Litvinenko mit ihm eine Tasse Tee getrunken.

Der Gesundheitszustand des vergifteten russischen Ex-Spions hat sich in der Nacht erneut erheblich verschlechtert. Wie das behandelnde University College Hospital mitteilte, schwebt der 43-Jährige in Lebensgefahr. Der Patient sei auf der Intensivstation isoliert worden, um ihn vor Infektionen zu schützen.

Vergiftung mit radioaktivem Material?

Nach einem Bericht der BBC wurden bei Röntgenuntersuchungen drei etwa zwei Zentimeter große "feste" Objekte im Bauchraum und im Dickdarm des Patienten gefunden worden. Es sei allerdings nicht klar, ob diese Ursache der Vergiftungserscheinungen seien. Experten mutmaßten unter anderem über eine Vergiftung mit radioaktivem Thallium.

Litvinenko war am 1. November vergiftet worden. Er hatte den Erkenntnissen zufolge an jenem Tag noch mit einem weiteren russischen Landsmann in einem Hotel in der Londoner Innenstadt Tee getrunken und sich mit einem italienischen Wissenschaftler getroffen, der als Berater für das italienische Parlament arbeitet. (tso/AFP)

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