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Politik: Gift im Staub

In einer 2000 Quadratmeter großen Lagerhalle aus grauen Betonplatten hat offenbar der Skandal seinen Ursprung, der den deutschen Öko-Landbau erschüttert. Die Halle steht in einem Industriegebiet am nördlichen Stadtrand des mecklenburgischen Städtchens Malchin, rund 50 Kilometer westlich Neubrandenburgs.

In einer 2000 Quadratmeter großen Lagerhalle aus grauen Betonplatten hat offenbar der Skandal seinen Ursprung, der den deutschen Öko-Landbau erschüttert. Die Halle steht in einem Industriegebiet am nördlichen Stadtrand des mecklenburgischen Städtchens Malchin, rund 50 Kilometer westlich Neubrandenburgs. Bis 1990 war hier die „Lagerstätte der Staatsreserve an Pflanzenschutzmitteln der drei Nordbezirke“ der DDR untergebracht. DDT, Laudan, Methoxychlor lagerten hier – und Nitrofen. Nach der Wiedervereinigung wurde das Lager geräumt, teilweise weil der Einsatz der giftigen Stoffe nach bundesdeutschem Recht verboten war. Doch offenbar wurde nicht gründlich gereinigt. Bis zu zwei Gramm Nitrofen pro Kilogramm Staub stellten nun die Analytiker fest, Staub, der den Hallenboden bedeckt, in den Ritzen zwischen den Bodenplatten steckt. Der Grenzwert für Lebensmittel ist damit um das 2000fache überschritten. Nach der Wende übernahm die Treuhand die Halle. An wen sie verkauft wurde und wie oft sie den Besitzer wechselte, wird jetzt von der Staatsanwaltschaft Neubrandenburg ermittelt. Derzeit ist nach Angaben des Schweriner Landwirtschaftsministeriums ein Insolvenzverwalter für die Halle zuständig. Genutzt wurde die Halle in den vergangenen Jahren unter anderem von einem Landhandel-Unternehmen.fro

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