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Giftiges Schwermetall: Kommunen wollen bei Uran im Trinkwasser abwarten

Der Deutsche Städte- und Gemeindebund warnt in der Diskussion um überhöhte Uran-Werte im Trinkwasser vor überzogenem Aktionismus. Und verweist auf einen stichhaltigen Punkt: Kaum etwas wird in Deutschland so genau kontrolliert wie das Trinkwasser.

Der Hauptgeschäftsführer des Städte- und Gemeindebunds, Gerd Landsberg, sagte der "Neuen Osnabrücker Zeitung", die Kommunen nähmen gesundheitliche Risiken durch Uran ernst. Trinkwasser in Deutschland sei das am besten kontrollierte Lebensmittel in Europa. Hinsichtlich des erhöhten Urangehalts handele es sich aber "nur um ein punktuell auftretendes Problem", betonte Landsberg. Zum einen komme Uran auch in der Natur vor; zum anderen gebe es bislang keinen verbindlichen Grenzwert, sondern lediglich Richtwerte. Die von der Verbraucherorganisation Foodwatch erarbeitete Studie habe in 98 Prozent der Fälle einen Messwert ermittelt, der deutlich unter dem Richtwert des Umweltbundesamtes von zehn Mikrogramm pro Liter liege.

Wenn Bund und Länder verbindliche Grenzwerte vorschreiben wollten, müssten sie zugleich sicherstellen, dass die damit verbundenen Kosten für zusätzliche Uranfilteranlagen auch finanziert werden, forderte Landsberg. Der Gesundheitsschutz sei ein hochrangiges Gut, das natürlich den Staat besonders verpflichte. Gleichzeitig müsse aber auch sichergestellt werden, dass etwaige Grenzwerte auf einer soliden wissenschaftlichen Basis festgelegt werden und ihre Einhaltung praktikabel und finanzierbar bleibe. (mhz/ddp)

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