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Gewerkschaften demonstrieren für Maßnahmen gegen die Jugendarbeitslosigkeit in Europa.

© dpa

Gipfel gegen Jugendarbeitslosigkeit in der EU: Die Praktiker kommen zusammen

Beim Gipfel gegen die Jugendarbeitslosigkeit am Mittwoch im Kanzleramt sollen die Praktiker aus den Arbeitsagenturen der EU-Länder das Wort haben. Opposition und Gewerkschaften kritisieren das Treffen als Show.

Auf dem Gruppenfoto will kaum einer fehlen: Rund 20 Staats- und Regierungschefs aus Europa werden an diesem Mittwoch im Kanzleramt in Berlin auflaufen, um unter Leitung von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) über Maßnahmen zur Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit in den Krisenländern zu beraten. Dabei soll es auch darum gehen, wofür die sechs Milliarden Euro ausgegeben werden, welche die EU-Staaten 2014 und 2015 zusätzlich zur Verfügung stellen wollen.

Mit dem Geld soll die Jugendarbeitslosigkeit in den EU-Regionen bekämpft werden, in denen mehr als 25 Prozent der jungen Menschen unter 25 Jahren auf Jobsuche sind. Das ist etwa in Griechenland, Spanien, Portugal, Italien und Irland der Fall. Zusätzlich stehen den EU-Ländern Milliardenbeträge aus dem Europäischen Sozialfonds zur Verfügung, die sie nutzen können.

Ursprünglich sollte die von Merkel einberufene „Konferenz zur Förderung der Jugendbeschäftigung“ vor allem die EU-Arbeitsminister und die Chefs der nationalen Arbeitsverwaltungen an einen Tisch bringen. Doch bei dem heiklen Thema – in Europa sind derzeit 5,6 Millionen junge Menschen ohne Job – will sich keiner von Merkels Amtskollegen Tatenlosigkeit nachsagen lassen. In Regierungskreisen wurde am Dienstag betont, der Gipfel sei ein „Treffen der Praktiker“. So wollen die Arbeitsagenturchefs sich darüber austauschen, was in den jeweiligen Ländern besonders gut funktioniert – von konkreten arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen bis hin zur Struktur der Arbeitsverwaltung.

Gewerkschaften und Opposition kritisieren den Gipfel als Show-Veranstaltung. Der DGB veranstaltet gemeinsam mit französischen Gewerkschaftern einen „Alternativen Jugendgipfel“ im Tipi-Zelt neben dem Kanzleramt. Zur Protestaktion vor dem Kanzleramt kommt auch SPD-Chef Sigmar Gabriel. Kanzlerkandidat Peer Steinbrück trifft morgens die sozialdemokratischen Arbeitsminister sowie 150 Jugendliche aus Europa, die auf Einladung der Friedrich-Ebert-Stiftung zu Gast in Berlin sind.

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