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Gipfel in Bukarest: Nato unterstützt Raketenschild-Pläne

Die Delegation der Vereinigten Staaten lässt verlauten, dass die Nato den USA Unterstützung für den umstrittenen Raketenschild in Osteuropa zugesagt hat. Ein Geschenk für George W. Bush, das dem Verteidigungsbündnis weitere Spannungen zu Russland bescheren könnte.

Die Delegationen der USA und Tschechien haben sich über den Aufbau von Anlagen für eine Raketenabwehr in Osteuropa geeinigt. Das gaben US-Außenministerin Condoleezza Rice und ihr tschechischer Kollege Karel Schwarzenberg am Rande des Nato-Gipfels bekannt. "Das Abkommen ist ein wichtiger Schritt in unseren Bemühungen, unsere Länder und unsere Nato-Alliierten vor den wachsenden Gefahren ballistischer Raketen und Massenvernichtungswaffen zu schützen", hieß es. Neben dem Aufbau einer Radarstation in Tschechien wollen die USA in Polen zudem zehn Abwehrraketen stationieren. Die polnisch-amerikanischen Verhandlungen sind bereits weit fortgeschritten.

Nach Einschätzung eines europäischen Nato-Diplomaten geht es bei der Nato-Zustimmung zu den Plänen um Gesichtswahrung für den scheidenden US-Präsidenten George W. Bush, der zum letzten Mal an einem Bündnistreffen teilnimmt. Bush war zuvor im Streit um eine Beitrittsperspektive für Georgien und die Ukraine unterlegen.

Mit ihrer Unterstützung für den Raketenschild riskiert die Nato neuen Streit mit Russland. Moskau fühlt sich durch das Projekt in Polen und Tschechien bedroht. Der russische Präsident Wladimir Putin wird am Freitag auf dem Gipfel in Bukarest erwartet. Das Verhältnis zwischen der Allianz und der ehemaligen Supermacht ist derzeit schwer belastet. Streit gibt es auch über die weitere Ost-Erweiterung der Nato und Abrüstungsfragen. (rope/dpa/AFP)

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