zum Hauptinhalt

Gipfeltreffen: Asien-Europa-Gipfel: Finanzkrise im Mittelpunkt

Auf dem Asien-Europa-Gipfel (Asem) in Peking beraten 43 Länder aus Asien und Europa über Lösungen der Finanzkrise. Bundeskanzlerin Merkel stellte eine Reform der globalen Finanzsysteme und neue Regeln in der Weltwirtschaft vor.

Der Asien-Europa-Gipfel (Asem) hat am Freitag in Peking begonnen. Im Mittelpunkt steht die Bewältigung der globalen Finanzkrise. Die Staats- und Regierungschefs sowie Außenminister aus 43 europäischen und asiatischen Ländern sowie die Spitzen der Europäischen Kommission und des Sekretariats des südostasiatischen Staatenverbundes Asean kamen in der Großen Halle des Volkes zusammen.

Merkel will neues Finanzsystem

Zum Auftakt der Diskussionen präsentierte Bundeskanzlerin Angela Merkel ihre Vorstellungen für eine Reform der weltweiten Finanzsysteme und neue Regeln in der Weltwirtschaft. Die Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union befürworten Verbesserungen der Aufsicht und Regulierung des Finanzmarktes, wie aus dem Entwurf für eine Erklärung des Asien-Europa-Gipfels hervorgeht. Vor allem die Haftung von Finanzakteuren solle demnach reformiert werden. Es gebe volles Vertrauen, dass die Krise dann überwunden werden könne.

Partnerschaft in der Krise

Der nur alle zwei Jahre stattfindende Asien-Europa-Gipfel wird als Gelegenheit genutzt, um die asiatischen Staaten auch im Vorfeld des Finanzgipfels der 20 führenden Wirtschaftsnationen (G20) am 15. November in Washington stärker als bisher bei der Lösung der Probleme auf den Finanzmärkten einzubinden. EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso will zudem die großen Ungleichgewichte im Welthandel ansprechen. Die Teilnehmer des bisher größten Asem-Gipfels wollen sich bis Samstag auch mit dem Klimaschutz, der weltweiten Nahrungsmittelkrise und verschiedenen Konfliktherden beschäftigen.

China und Japan kündigten an, ihre Zusammenarbeit angesichts der globalen Finanzkrise auszuweiten. Die Wahrung der finanziellen Stabilität sei entscheidend für die Märkte in Asien, sagte der chinesische Ministerpräsident Wen Jiabao am Freitag bei seinem ersten Treffen mit dem neuen japanischen Regierungschef Taro Aso vor Beginn des Gipfels. In einem indirekten Hinweis auf die erst in jüngerer Zeit überwundenen Spannungen, die Japans Aufarbeitung seiner Kriegsvergangenheit ausgelöst hatte, sagte der chinesische Regierungschef, beide Seiten müssten "die mühsam erarbeiteten günstigen Beziehungen" zu schätzen wissen.

Gespräche zwischen Thailand und Kambodscha

Thailands Ministerpräsident Somchai Wongsawat und sein kambodschanischer Kollege Hun Sun verständigten sich am Rande des Asem-Treffens, weitere bewaffnete Auseinandersetzungen an der umstrittenen Grenze zu vermeiden. In der vergangenen Woche kamen drei kambodschanische Soldaten bei einem Feuergefecht mit Thailändern ums Leben. Hintergrund für den Konflikt ist ein jahrzehntealter Territorialstreit um den Hindu-Tempel Preah Vihear, der vor drei Monaten eskaliert war. (jar/dpa/AFP)

Zur Startseite