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Angekommen in Russland: Kim Jong Un entsteigt seinem Sonderzug.

© AFP/Press Service of Administration of Primorsky Krai/Alexander Safronov

Gipfeltreffen in Wladiwostok: Kim trifft zu Gesprächen mit Putin in Russland ein

Er kam wieder mit dem gepanzerten Sonderzug: Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un ist bereit für das erste Gipfeltreffen mit Wladimir Putin.

Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un ist vor seinem ersten Gipfeltreffen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin in Russland eingetroffen. Kims gepanzerter Sonderzug erreichte am Mittwoch die russische Grenzstadt Chassan, wie russische Medien berichteten. Dort wurde der Machthaber gemäß der Tradition mit Brot und Salz begrüßt. Am Donnerstag wird er Putin in Wladiwostok im äußersten Osten Russlands treffen.

Am Morgen hatte die nordkoreanische Nachrichtenagentur KCNA berichtet, Kim sei mit einer Delegation in Richtung Russland aufgebrochen. Der Delegation gehört demnach unter anderem Außenminister Ri Yong Ho an.

Bei seinem ersten Treffen mit Putin dürfte Kim versuchen, die Verbindungen zum traditionellen Verbündeten Moskau zu stärken - zumal er sich derzeit ein neues Kräftemessen mit den USA liefert.

Im Mittelpunkt der Unterredung soll nach Angaben der russischen Präsidentschaft "eine politische und diplomatische Lösung für das Atomproblem auf der koreanischen Halbinsel" stehen. Putin hatte Kim wiederholt eingeladen, nachdem dieser mehrfach Chinas Staatschef Xi Jinping, Südkoreas Präsident Moon Jae In und US-Präsident Donald Trump getroffen hatte.

Russland ist einer der wenigen Verbündeten des international isolierten Nordkoreas. Das letzte Gipfeltreffen zwischen beiden Ländern fand im Jahr 2011 statt. Damals reiste Kims Vater Kim Jong Il zu Gesprächen mit dem damaligen russischen Präsidenten Dmitri Medwedew nach Sibirien.

Das Treffen am Donnerstag erfolgt vor dem Hintergrund von neuen Spannungen zwischen Nordkorea und den USA. Im Februar war das Gipfeltreffen von Kim und Trump in der vietnamesischen Hauptstadt Hanoi geplatzt.

Mehr Druck auf die USA

Vergangene Woche forderte das nordkoreanische Außenministerium dann den Ausschluss von US-Außenminister Mike Pompeo von möglichen Atomgesprächen zwischen beiden Staaten. Zur Begründung hieß es, Pompeo sei "unbesonnen" und unreif und stehe damit einer Wiederaufnahme der Gespräche im Weg.

Die außergewöhnliche Verbalattacke Pjöngjangs auf Pompeo erfolgte nur Stunden nach einem mutmaßlichen neuen Waffentest des abgeschotteten Landes. Dabei wurde laut KCNA eine neue "taktische Lenkwaffe" getestet.

Gewertet wurde dies Versuch, in den Verhandlungen um das nordkoreanische Atomprogramm den Druck auf die USA zu erhöhen. Kim hatte sich bei einem Gipfeltreffen mit Trump im vergangenen Jahr in Singapur grundsätzlich auf eine Denuklearisierung der koreanischen Halbinsel verständigt. Konkrete Schritte wurden allerdings nicht vereinbart.

Bei ihrem zweiten Gipfel Ende Februar in Hanoi erreichten Kim und Trump keine Einigung über Schritte zur atomaren Abrüstung. Nordkorea hatte auf eine Aufhebung von Sanktionen gepocht, die das Land schwer treffen. Seither gab es mehrfach Berichte über neue Aktivitäten auf nordkoreanischen Testanlagen. (AFP)

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