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Glossar: Kompetente Hacker und listige Pferde

Was genau macht der CCC? Und was hat die griechische Mythologie mit moderner Technik zu tun?

CHAOS COMPUTER CLUB

Der Chaos Computer Club (CCC) hat zwar einen Namen, der eher auf Spaß und Anarchie schließen lässt, er ist aber eine in Deutschland zunehmend gewichtige Stimme, wenn es um Datenschutz und Informationsfreiheit speziell im Internet geht. „Öffentliche Daten nützen, private Daten schützen“, ist das Credo der Hackervereinigung, die mehr als 3000 Mitglieder hat und in Europa die größte ihrer Art ist. Gegründet wurde der Club vor 20 Jahren, als sich einige selbst ernannte „Komputerfrieks“ in Berlin trafen und sich unter dem Dach eines Vereins zusammenschlossen. Schlagzeilen machte der CCC in den vergangenen Jahren vor allem mit Aktionen, die Sicherheitslücken in technischen Systemen aufzeigten. Er sorgte zum Beispiel für Aufsehen, als er den Fingerabdruck des damaligen Bundesinnenministers Wolfgang Schäuble (CDU) kopierte. Auch die Basislesegeräte für den neuen Personalausweis hielten dem kritischen Urteil der Hacker nicht stand. Trotz – oder wegen – solch spektakulärer Aktionen ist die Expertise des Clubs in vielen Bereichen gefragt, ob in der Politik, Wirtschaft oder auch beim Bundesverfassungsgericht, wo sich CCC-Sprecherin Constanze Kurz als Sachverständige zur Vorratsdatenspeicherung äußerte. (dpa)

TROJANISCHES PFERD

Der Trojanische Krieg ist ein wichtiger Teil der griechischen Mythologie. Paris, Sohn des Königs von Troja, wird aufgefordert, die Schönheit dreier Göttinnen des Olymp zu beurteilen. Für sein Urteil wird ihm Helena, die schönste Frau der Welt, versprochen. Weil Helena aber schon mit dem König Spartas verheiratet ist, entführt Paris sie nach Troja. Die Entführung der schönen Helena gibt den Anlass für den zehn Jahre andauernden Trojanischen Krieg.

Trotz zehnjähriger Belagerung gelingt es den Griechen nicht, die stark befestigte Stadt einzunehmen. Deshalb ruft der Seher Kalchas (andere Quellen schreiben die Initiative Odysseus zu) eine Versammlung der vornehmsten Helden zusammen und rät ihnen, die Stadt nicht mit Gewalt, sondern mithilfe einer List zu erobern: Die Griechen bauen ein großes hölzernes Pferd, in dem sich die tapfersten Krieger verstecken und täuschen die Abfahrt ihrer Schiffe vor. Als die Armee, die Troja belagert, den Abzug vortäuscht, holen die Trojaner das Pferd trotz vorheriger Warnung der Kassandra und des Laokoon in die Stadt, da sie es für ein Abschiedsgeschenk der Griechen an deren Unterstützer Poseidon halten. Das Pferd wird in die Stadt gezogen und vor dem Tempel der Athene aufgestellt. In der Nacht kriechen die Soldaten aus dem Bauch des Pferdes und öffnen die Stadttore. Die Griechen, die in der Nacht zurückkehren, dringen in die Stadt ein und zerstörten sie.

Metaphorisch versteht man unter einem Trojanischen Pferd seither jede List, die zum Ziel hat, harmlos getarnt in einen geschützten Bereich eingelassen zu werden. So ist in der EDV das Trojanische Pferd ein Begriff für Schadprogramme, die helfen, einen Computer auszuspähen oder fernzusteuern. (Tsp)

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