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Politik: Golfstaaten: Auf Distanz zu den Taliban

Während sich Irak auf einen möglichen US-Angriff vorbereitet, gehen die Golf-Monarchien auf Distanz zum Taliban-Regime in Afghanistan. "Wir können nicht ausschließen, dass wir auf der Liste der Länder, welche die USA angreifen wollen, ganz oben stehen", hieß es am Montag in der irakischen Zeitung "Babel", die dem ältesten Sohn Saddam Hussein, Uday, gehört.

Während sich Irak auf einen möglichen US-Angriff vorbereitet, gehen die Golf-Monarchien auf Distanz zum Taliban-Regime in Afghanistan. "Wir können nicht ausschließen, dass wir auf der Liste der Länder, welche die USA angreifen wollen, ganz oben stehen", hieß es am Montag in der irakischen Zeitung "Babel", die dem ältesten Sohn Saddam Hussein, Uday, gehört. Die USA wollten sich an Irak "rächen", hieß es.

US-Vizepräsident Dick Cheney hatte am Sonntag erklärt, es gebe bisher keine Beweise für eine Beteiligung Iraks an den Terroranschlägen in den USA.

Die in London erscheinende Tageszeitung "Al Hayat" berichtete, dass irakische Spezialeinheiten der Armee in Alarm versetzt und große öffentliche Gebäude evakuiert wurden. Unter Berufung auf Quellen in Jordanien schrieb die Zeitung weiter, Führungskräfte der Armee und der Sicherheitskräfte seien in Wohngebiete entlang des Tigris umgezogen. Unterdessen sind die Golf-Staaten unter Druck geraten, ihre Beziehungen zum Taliban-Regime neu zu bewerten.

Zum Thema Online Spezial: Terror gegen Amerika Umfrage: Haben Sie Angst vor den Folgen des Attentats? Fotos: Die Ereignisse seit dem 11. September in Bildern Chronologie: Die Anschlagserie gegen die USA Osama bin Laden: Amerikas Staatsfeind Nummer 1 gilt als der Hauptverdächtige Nur Saudi-Arabien, die Vereinigten Arabischen Emirate und Pakistan hatten bisher das radikale Regime diplomatisch anerkannt, das große Teile Afghanistans erobert hat. Saudi-Arabien hatte die Beziehungen bereits 1998 auf das Niveau von Geschäftsträgern herabgestuft, weil Kabul sich weigerte, den mutmaßlichen Terroristen Osama bin Laden auszuliefern. Libyens Revolutionsführer Muammar Gaddafi hat den USA am Montag das "Recht auf Rache" zugestanden. Zugleich warnte er, dass ein Militärschlag gegen Afghanistan die Gewalt nicht beenden werde, insbesondere da "Afhganistan keine Infrastruktur hat", die man zerstören könnte. Die USA könnten 20 000 Soldaten verlieren, wenn sie mit Bodentruppen in das Land eindrängen, sagte Gaddafi und erinnerte an die Niederlage der Armee der ehemaligen Sowjetunion. Der jordanische Monarch Abdallah II hat US-Präsident Bush erneut aufgefordert, sich für eine politische Lösung des Palästina-Konfliktes einzusetzen. Dies sei die "beste Garantie" für den Weltfrieden.

Der Monarch, der sich wie die meisten arabischen Länder generell bereit erklärt hat, bei der Bekämpfung des Terrorismus mitzuwirken, bekommt bereits Druck aus der eigenen Bevölkerung. Ein religiöses Gremium der Islamischen Aktionsfront in Jordanien hat am Sonntag eine Fatwa erlassen, die es jedem Moslem verbietet, an einem von den USA geführten Feldzug gegen andere muslimische Länder teilzunehmen.

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