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Politik: Grausamer Handel

Der Balkan hat sich zu einem Zentrum des Menschenhandels in Europa entwickelt. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Studie der Vereinten Nationen (UN).

Der Balkan hat sich zu einem Zentrum des Menschenhandels in Europa entwickelt. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Studie der Vereinten Nationen (UN). Es wird geschätzt, dass jährlich 120 000 Frauen und Kinder aus Ost- und Südeuropa über den Balkan in Länder der Europäischen Union geschleust werden. Genaue Zahlen über den Menschenhandel lassen sich dem Bericht zufolge nicht ermitteln.

Lukrativ ist für Händler und Schlepper der Studie zufolge der Handel mit Prostituierten, 90 Prozent würden als „Ware“ verkauft. So müsse ein Zuhälter in Rumänien zwischen 50 und 100 Euro für eine Prostituierte bezahlen, im Kosovo zwischen 700 und 2500 Euro. Kinder würden immer häufiger zur Arbeit oder zum Betteln gezwungen. Das Risiko sei wegen der Instabilität der Region sehr gering, der Profit wegen hoher „Nachfrage“ sehr groß, so der UN- Bericht. Aus Angst wendeten sich die Prostituierten nicht an die Behörden. Außerdem kooperierten die Menschenhändler häufig mit bestochenen Polizisten. In einigen Fällen seien Prostituierte nach der Festnahme nicht abgeschoben, sondern an ihre Zuhälter zurückverkauft worden.

Seit gut zwei Jahren versucht das Regionale Zentrum zur Bekämpfung der grenzüberschreitenden Kriminalität (Seci) in Bukarest dem Menschenhandel Herr zu werden. Am Seci beteiligt sind Albanien, Bosnien-Herzegowina, Bulgarien, Kroatien, Griechenland, Ungarn, Mazedonien, Moldawien, Türkei und Rumänien. lem

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