zum Hauptinhalt

Griechenland: Lücke im Staatshaushalt größer als gedacht?

Die Lücke im griechischen Staatshaushalt ist einem Medienbericht zufolge größer als bislang bekannt.

Nach vorläufigen Erkenntnissen der Troika aus EU-Kommission, Europäischer Zentralbank und Internationalem Währungsfonds fehlten der Regierung von Ministerpräsident Antonis Samaras derzeit rund 20 Milliarden Euro und damit fast doppelt so viel wie zuletzt zugegeben, so der „Spiegel“. Samaras soll bereits mehrfach angefragt haben, ob die öffentlichen Gläubiger bereit wären, auf die Rückzahlung von Schulden zu verzichten. Das griechische Finanzministerium verweigerte einen Kommentar zu dem Bericht. Auch die deutsche Regierung wollte sich nicht dazu äußern. Erst wenn der Bericht der Troika vorliege, könne über die weiteren Schritte entschieden werden, sagte ein Regierungssprecher in Berlin. Auch aus dem Bundesfinanzministerium hieß es: „Wir warten den Troika-Bericht ab.“ Derweil wollen die Euro-Länder im Kampf gegen die Schuldenkrise die Kapazität des dauerhaften Rettungsschirms ESM ausweiten. Das Bundesfinanzministerium bestätigte einen „Spiegel“-Bericht, wonach der ESM ähnlich wie der temporäre Rettungsschirm EFSF sogenannte Hebel bekommen soll. Das Volumen des neuen Schirms könne von 500 Milliarden auf zwei Billionen Euro erhöht werden. Eine Ministeriumssprecherin nannte diese Zahl „absolut nicht nachvollziehbar“. Sie betonte, dass unabhängig von einer Hebelung die Begrenzung der deutschen Haftung auf maximal 190 Milliarden Euro für den ESM weiter gelte. (rtr/dapd)

Zur Startseite