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Griechenland: Proteste in Athen gegen verschärfte EU-Asylbestimmungen

In Griechenland gibt es erneut Straßenkämpfe zwischen jugendlichen Demonstranten und der Polizei. Gleichzeitig haben rund 200 Menschen friedlich gegen die verschärften Asylregelungen der EU protestiert. Auch in Hamburg gab es Proteste.

Inmitten neuer Zusammenstöße zwischen jugendlichen Demonstranten und der griechischen Polizei haben rund 200 Menschen am Samstag in Athen gegen die verschärften Asylregelungen der EU protestiert. Der Protestmarsch zum Parlament verlief friedlich. Am Rande der Kundgebung lieferten sich Jugendliche dagegen erneut heftige Auseinandersetzungen mit der Polizei, die einen Ersatz-Tannenbaum auf dem angrenzenden Syntagma Platz davor schützten, erneut in Brand gesteckt zu werden. Die Demonstranten bewarfen den Baum und die Bereitschaftspolizisten mit Müll, diese setzten Tränengas ein und nahmen sechs Menschen fest.

Griechenland wird seit dem Tod eines 15-Jährigen durch Polizeischüsse vor zwei Wochen von den heftigsten Unruhen seit Jahrzehnten erschüttert. Jugendliche machen inzwischen mit täglichen Protesten ihrer Wut über den Tod des Schülers, aber auch ihrer Unzufriedenheit über die eigene Situation Luft. Die Proteste flauten inzwischen etwas ab, doch blieben nach wie vor hunderte Schulen und mehrere Universitäten im ganzen Land besetzt. Für den späten Samstagabend war eine erneute Kundgebung in Athen zum Gedenken an den getöteten Jugendlichen vorgesehen. In Thessaloniki besetzten junge Demonstranten unterdessen ein bekanntes Kino; andere bewarfen den Bürgermeister während einer Weihnachtsfeier mit Gebäck.

Proteste in Hamburg

Rund 800 Menschen haben am Samstag in der Hamburger Innenstadt gegen die griechische Polizei demonstriert. Unter dem Motto "Solidarität ist eine Waffe!" wollten sie ihre Solidarität mit den Studenten in Griechenland bekunden, teilten die Organisatoren mit. Die Demonstranten versammelten sich an der Universität und wollten bis zum Hauptbahnhof marschieren. Die Polizei stoppte den Demonstrationszug jedoch nach eigenen Angaben, weil Flaschen und Knallkörper geworfen wurden. Anschließend wurde die Demonstration aufgelöst. Am Abend sollte es eine Mahnwache vor dem griechischen Generalkonsulat geben. Die Polizei war dort mit einem Großaufgebot und Wasserwerfern vertreten. (bai/dpa/AFP)

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