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Griechenland wirbt um Hilfe: Anzeigenkampagne: „Geben Sie unserem Land seine Chance“

Mit einer breit angelegten Anzeigenkampagne in großen ausländischen Zeitungen werben griechische Unternehmer um Vertrauen und Unterstützung für ihr krisengeschütteltes Land.

Die Aktion steht unter dem Motto „Geben Sie Griechenland seine Chance“. Die ganzseitigen Anzeigen wurden am Wochenende in überregionalen Tageszeitungen Deutschlands (so auch im Tagesspiegel), Frankreichs und der Niederlande sowie im „Wall Street Journal“, der „International Herald Tribune“ und der internationalen Ausgabe der „New York Times“ geschaltet. Griechenland habe sich „zu dem härtesten Sparprogramm der neueren Geschichte verpflichtet“, heißt es darin, „weitere Entbehrungen sind unumgänglich“. Die Rezession gehe für die Griechen bereits ins fünfte Jahr. „Unsere Partner in Europa haben zu uns gestanden. Wir benötigen diesen Beistand ebenso wie die Luft zum Atmen, um diesen Teufelskreis zu durchbrechen.“ Weiter heißt es: „Wir werden unsere Versprechen halten. Wir haben aus unseren Fehlern gelernt. Wir haben bereits große Opfer gebracht. Wir sind bereit, mehr zu tun. Unser Einsatz ist unsere Zukunft“. Getragen wird die Kampagne von 20 griechischen Unternehmen, darunter die Fluggesellschaft Aegean Airlines und die Athener Flughafengesellschaft, Hellenic Telecom, der Coca-Cola-Abfüller Hellenic Bottling, die Kreditinstitute Eurobank EFG und Piraeus Bank sowie der Verband der griechischen Touristikunternehmen. Zu ihren Motiven sagen die Initiatoren: „Wir sind ein Netz von gleichgesinnten Geschäftsleuten, Mitarbeitern und Freunden, die nicht mehr schweigende Beobachter sein können.“

Parallel dazu öffnete am Wochenende die Internetseite greeceischanging.com („Griechenland verändert sich“). Dort sind viele Wirtschaftsdaten abrufbar, die unterstreichen sollen, dass Griechenland sich auf dem richtigen Weg befindet und die Spar- sowie Reformbemühungen Früchte tragen. So wurde das Primärdefizit im Haushalt von 24,7 Milliarden Euro im Jahr 2009 auf 5,2 Milliarden im Jahr 2011 abgebaut – die größte Konsolidierungsleistung aller Euro-Länder. Die Gehälter im öffentlichen Dienst wurden von 2009 bis 2011 um mehr als 30 Prozent gekürzt, die Renten um zehn Prozent. Die Zahl der Staatsbediensteten ging seit 2010 von 768 009 auf 712 157 im Februar 2012 zurück. Auch bei der internationalen Wettbewerbsfähigkeit macht Griechenland Fortschritte: Nach Angaben der EU-Kommission hat das Land in den Jahren 2010 und 2011 den Wettbewerbsrückstand, in den es im Zeitraum 2000 bis 2009 geriet, bereits zur Hälfte wieder aufgeholt.

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