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Großbritannien: Brown für neue Moral in der Krise

Wenige Tage vor dem Weltwirtschaftsgipfel in London hat der Vorsitzende der G 20, der britische Premierminister Gordon Brown, Europa aufgefordert, im Kampf gegen die Weltwirtschaftskrise eine Führungsrolle zu übernehmen.

Straßburg - Beim Treffen der G 20 in der nächsten Woche müsse man sich über das künftige Finanzsystem und über eine neue Moral des Wirtschaftens einig werden, forderte Brown am Dienstag im Europäischen Parlament in Straßburg.

„Gerade so wie die Globalisierung alle nationalen Grenzen überschritten hat, erleben wir nun, dass sie auch die moralischen Grenzen überschritten hat“, warnte Brown. Das Wirtschaftssystem werde gegenwärtig auf eine Weise verzerrt, die im Gegensatz zu allen europäischen Werten wie Fleiß und Verantwortung stehe. Bei der Weltwirtschaftskonferenz in London will Brown die Forderungen durchsetzen, hinter die sich der Europäische Rat der 27 Staats- und Regierungschefs beim Gipfeltreffen am Wochenende gestellt hat: Die G 20 müssen sich über Standards für die Regulierung und die Überwachung der Finanzmärkte weltweit einigen. Dies müsse ohne Ausnahmen geschehen. Die Chance sei groß, dass der neue US-Präsident Barack Obama bei der Stabilisierung des Finanzsystems, dem Klimaschutz, der Sicherheit und der Entwicklungspolitik eng mit Europa zusammenarbeite.

Möglichst alle Staaten müssten sich am Kampf gegen Rezession beteiligen, forderte Brown. Schon jetzt sei mit Steuererleichterungen, Zinssenkungen und Konjunkturpaketen weltweit der größte Impuls aller Zeiten zustande gekommen. Beim Kampf gegen die Weltwirtschaftskrise gehe es für die Menschen in den armen Ländern der Welt buchstäblich um Leben oder Tod. Eine halbe Million Kinder werde dieses Jahr an den Folgen der Wirtschaftskrise sterben – der zunehmenden Armut in den wirtschaftsschwächsten Ländern.Thomas Gack

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