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Politik: Grüne Familie

Wo man auch hinschaut in der Koalition in diesen Tagen - fast von überall blicken einen gleichsam neugeborene Familien- und Kinderpolitiker an. Das Thema steht jedenfalls hoch im Kurs.

Von Hans Monath

Wo man auch hinschaut in der Koalition in diesen Tagen - fast von überall blicken einen gleichsam neugeborene Familien- und Kinderpolitiker an. Das Thema steht jedenfalls hoch im Kurs. Jetzt haben bei den Grünen drei Frauen, die den Einsatz für die nächste Generation schon länger als nützlichen Teil ihrer politischen Arbeit verstehen, sämtliche Posten in der Fraktions-Geschäftsführung übernommen.

Institutionell ist die Kinderpolitik damit künftig gut verankert: Die Aufgaben der verstorbenen langjährigen Ersten Parlamentarischen Geschäftsführerin Kristin Heyne übernimmt die Thüringer Abgeordnete Katrin Göring-Eckardt, die ihre Freundin Heyne während derer langen Krankheit schon häufig vertreten hatte. Als zweite Stellvertreterin neben Steffi Lemke aus Sachsen-Anhalt rückt die Bayerin Ekin Deligöz nach. Anders als die Fraktionschefs Kerstin Müller und Rezzo Schlauch, die wichtige Themen selbst verhandeln und auch in der Öffentlichkeit verkaufen, wirkt eine Geschäftsführerin eher im Verborgenen: Sie kümmert sich unter anderem um die Koordination, den Ablauf der Sitzungswochen und auch um die notwendigen Mehrheiten. Dafür scheucht sie schon einmal Abgeordnete aus dem Parlamentsrestaurant ins Plenum.

Die 35-jährige Göring-Eckardt hatte im vergangenen Jahr gemeinsam mit anderen jüngeren Nachwuchskräften der Grünen einen losen Zusammenschluss ins Leben gerufen, der auf die alten Strömungsunterschiede wenig Rücksicht nahm und das Feld der Kinder- und Familienpolitik erobern wollte. Zum Kreis gehören auch die 33-jährige Parteilinke Lemke und die 30-jährige Deligöz. Anders als Lemke, die gegen den Afghanistan-Einsatz kämpfte, gilt GöringEckardt als Vertraute Joschka Fischers.

Kleiner Schönheitsfehler: Gewählt wurde das Trio ausgerechnet einen Tag, nachdem allein Erziehende in Karlsruhe eine Klage gegen die steuerliche Benachteiligung durch Rot-Grün einreichten. Die Koalition, versprach Göring-Eckardt, arbeite daran, den Fehler bald zu korrigieren.

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